Gewalt in Wien: "Brauchen Law-and-Order-Politik"
FPÖ-Klubchef Dominik Nepp hat Angst, dass Wien zum New York der 1980er-Jahre verkommt. Er fordert mehr Polizisten auf den Straßen.
Die FPÖ versucht wieder einmal, sich als „Partei der Mitte“ zu positionieren...
DOMINIK NEPP: Wir versuchen nicht, uns so zu positionieren – wir sind die Partei der Mitte.
Außerhalb der FPÖ würde das wohl kaum jemand so sehen.
Die Wahlen haben es bewiesen. Wir reüssieren bei Akademikern und bei Frauen ebenso wie bei Männern. Daher spielen die anderen Parteien jetzt bewusst ein falsches Spiel.
Und zwar?
Sie wollen uns auf eine Partei reduzieren, die nur von den ungebildeten Arbeitern gewählt wird. Das sind übrigens jene Menschen, auf die die SPÖ früher – als sie noch von ihnen gewählt wurde – einmal sehr stolz war. Dieses Spiel spielen wir nicht mit.
Trotzdem: Sie punkten in Flächenbezirken, in inneren Bezirken nicht. Wenn die FPÖ Erster werden will, ist das zu wenig.
Bei der Präsidentenwahl hat Norbert Hofer in bürgerlichen Bezirken wie Döbling gut abgeschnitten. Und für die Bezirke innerhalb des Gürtels werden wir auch Themen setzen. Wir kümmern uns etwa um leistbares Wohnen.
Was wollen Sie der SPÖ und deren Wohnbauoffensive denn da entgegenhalten?
Das sind leere Ankündigungen. Rot-Grün beschäftigt sich nur damit, den sozialen Wohnbau für Flüchtlinge zu öffnen. Das heizt die Preistreiberei an. Wir hingegen drängen darauf, dass die Stadt baut und für Österreicher günstigen Wohnraum schafft.
Wo sollen Asylwerber und Asylberechtigte denn wohnen?
Wir müssen woanders ansetzen. Ich will gar nicht erst, dass diese Magnetwirkung entsteht und alle Zuwanderer nach Wien kommen. Daher müssen wir die Grundversorgung und die Mindestsicherung halbieren. Dann müssen wir uns um Unterkünfte gar nicht mehr sorgen.
Ein Thema, das die Stadt bewegt, ist die – zumindest subjektiv – steigende Gewalt...
Die Polizei wurde ausgehungert, 1.300 Planstellen fehlen. Das muss sich ändern. Die Polizeisten müssen auf die Straße. Nur so fühlen sich die Menschen wieder sicher.
Fühlen Sie sich unsicher?
In der Nacht will ich nicht am Praterstern sein. Viele Frauen in meinem Bekanntenkreis gehen in der Nacht in manchen Gegenden gar nicht mehr auf die Straße. Wir nähern uns da an das New York der 1980er-Jahre an, wo es regelrechte No-Go-Areas gab. Der damalige Bürgermeister hat gezeigt, dass man das nur mit Law-and-Order-Politik in den Griff kriegt. Das brauchen wir auch.
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