Surreale Gedanken

Türggen
Bleistift, Farbstift auf Papier
60 x 40 cm
5Bilder

Surreale Gedanken

Von Donnerstag 16.02.2017 bis Freitag 19.05.2017 gibt es im Foyer der Bezirkshauptmannschaft Landeck die Surrealen Gedanken des Tiroler Künstlers Josch H. Pfisterer zu bewundern. Der Großteil seiner Werke stammt aus dem Jahr 2016.
Seine Bezug zur Kunst geht bis in die Kindheit zurück, so entstanden die ersten Zeichnungen bereits im jungen Alter von 11 Jahren.
Traum, Vision, Freiheit, keine Logik, spontane Impulse, beschreiben seine Kunst in wenigen Worten. Die vielen Gestalten in seinem Kopf! Seit er Gedanken fassen kann leben in seinem Kopf viele phantastische und surreale Gestalten. Sie leben in ihrer eigenen Fauna. Für ihn sind sie wie feinstoffliche Wesen, für ihn sichtbar, aber nicht greifbar. Leider kann er sie nicht zum Leben erwecken, aber er kann sie als Acryl- oder Ölbild, als Zeichnung und als Druckgrafik sichtbar und in Form einer Plastik sogar greifbar machen. Es sind außergewöhnliche, aber sehr liebenswerte Gestalten.
Für ihn ist der Surrealismus eine Verschmelzung von visionärer und wirklicher Welt. Gegenüber traditioneller Gestaltungsformen, wie beim Realismus, gibt es weder bei der Technik noch beim Material einen Unterschied, jedoch der Schaffungsprozess ist ein anderer. Er erkannte schon sehr früh, dass die künstlerische Gestaltung die vollkommene Freiheit von Verstand und beschränkter Logik ist. Bei der Schöpfung neuer Werke übernimmt das künstlerische Unterbewusstsein die Kontrolle, bei dem er als Künstler durch das Ausschalten jeglicher Gedanken spontanen Impulsen folgt und die Gedanken mit dem Bleistift auf Papier sichtbar machen kann. Durch seine Beobachtungsgabe werden diese Impulse sehr oft von der Umwelt ausgelöst. Sind es Menschen, die anders sind, Pflanzen, Natur oder Bilder, die er im Internet findet und eine inspirierende Wirkung auf den Künstler haben. Tage, Wochen und Monate später bringt das Unterbewusstsein diese Momente wieder zum Vorschein, die von ihm als Skizze festgehalten werden und bei Bedarf in einem neuen Werk ihren Platz finden.
Seine Inspirationen hält er in seinen zahlreichen Skizzen-Büchern fest, die als Grundlage oder auch Highlight in ein Werk eingebaut werden. Es gibt speziell Zeichnungen und Druckgrafiken, die direkt als Original aus dem Gedächtnis entstehen.
Auf diese Weise entführe er die Betrachter in eine andere Welt und ermögliche ihnen so ihren Alltag oft nur für wenige Augenblicke zu verlassen. Die Werke bringen die Betrachter zum Schmunzeln, sind aber auch kritisch und weisen auf aktuelle Themen hin.

Biografie

Der Tiroler Künstler Josch H. Pfisterer wuchs in Grins auf. Sein künstlerisches Talent wurde schon früh von seiner Mutter entdeckt und gefördert. Im Alter von 13 Jahren erhielt er von einem Onkel sein erstes Auftragswerk, ein Portrait von seinem Vater anzufertigen. Nach dem erfolgreichen Abschluss der allgemeinen Schulpflicht absolvierte Pfisterer eine dreijährige Lehre zum Werbegestalter und Schildermaler mit Zusatzausbildung zum Siebdrucker.

Anfang der 80iger Jahre zog es Pfisterer in die Großstadt Düsseldorf, wo er siebend Jahre verbrachte. Verfeinerung künstlerischer Techniken der Ölmalerei, des Zeichnens und der Pastellmalerei. Dort ändert sich sein Stil vom Realismus zum Surrealismus und zum Phantastischen Realismus. Während dieser Zeit hatte er die Chance namhafte Künstler, wie Joseph Beuys, Gerhard Richter, Jörg Immendorff, Petra Ellert persönlich kennenzulernen. Es war eine wichtige Erfahrung für ihn, Tür an Tür mit ihnen zu arbeiten und dadurch wichtige Eindrücke mitnehmen zu können.Er trat dem Künstlerkreis Spektrum 76 in Düsseldorf und der Künstler-Gruppe Wuppertal bei. In dieser Zeit entstand sein größtes Werk, eine Wandmalerei im Ausmaß von 10 x 15 Meter.

Zurück in Tirol entstanden weiter großflächige Illusionistische Malereien. Mitte der 1990iger Jahre setzte er die Bildenden Kunst etwas zurück. In dieser Zeit entstehen zwar zahlreiche Skizzen, kleinere Werke und eine Serie von vier Blumenbildern, in der er den Wandel der Zeit und den Verfall der Dinge thematisiert. Im Nachhinein bezeichnet Pfisterer diesen Lebensabschnitt als wichtigen Reifeprozess auf dem Weg seiner Selbstfindung und der Findung seines ganz persönlichen künstlerischen Stils. Erst seit 2007 widmet sich Pfisterer wieder vermehrt der Malerei und Grafik.

Seine meist eher kleinformatigen Bilder entstehen oft spontan. „Alles fängt mit einem Strich oder einem Kreis an“ woraus sich dann das Bild entwickelt, so Pfisterer. Man könnte sagen, seine Traumlandschaften wachsen regelrecht aus dem Stift aufs Papier. Er entführt den Betrachter in eine andere Welt und ermöglicht ihm so seinen Alltag oft nur für wenige Augenblicke zu verlassen. Lange Zeit waren Tusche, Bleistift, Farbstifte, Öl und Acryl seine bevorzugten malerischen Ausdrucksmittel, aber ab Herbst 2010 entdeckte Pfisterer die Vielfalt der Radierung für sich.

Wenn man Josch H. Pfisterers phantastische, surreale Traum-Bildlandschaften betrachtet, kommen unweigerlich Erinnerungen an Salvador Dali auf, der von Pfisterer zwar sehr verehrt, aber trotzdem nie zum Vorbild gemacht wurde.

Josch H. Pfisterer lebt und arbeitet als freischaffender Künstler und Filmschaffender in Innsbruck.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.