Die Sanna hat viel Potential

Studienpräsentation: Bgm. Wolfgang Jörg (2. v. re.) mit Julia Sapinsky, Eva-Maria Weinseisen und Gottfried Tappeiner.
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  • Studienpräsentation: Bgm. Wolfgang Jörg (2. v. re.) mit Julia Sapinsky, Eva-Maria Weinseisen und Gottfried Tappeiner.
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LANDECK (otko). In den letzten beiden Jahren war die Sanna vor allem im Zuge eines geplanten Kraftwerks in den Schlagzeilen. Der Tiroler Projektentwickler Infra wollte zusammen mit Energieversorgern und den Anrainergemeinden ein Wasserkraftwerk errichten. Nach den negativen Abstimmungen in Landeck, Zams und Pians liegt das Projekt momentan auf Eis.
Im Auftrag der Stadtgemeinde Landeck haben Studierende des Bachelorstudiums "Wirtschaft, Gesundheit- und Sporttourismus" und des Masterstudiums "Ökologie und Biodiversität" eine Projektstudie über die Sanna erstellt. Vergangenen Donnerstag wurde das Ergebnis dem Gemeinderat sowie Vertretern des TVB TirolWest und der WK Landeck präsentiert. "Mit der Sanna haben wir uns in den letzten zwei Jahren viel beschäftigt. Obwohl die Stadt gegen das Kraftwerk ist, soll die Studie nichts mit dafür oder dagegen zu tun haben", betonte Bgm. Dr. Wolfgang Jörg.
Unter der Betreuung der Lehrenden Johannes Rüdisser, Ulrike Tappeiner und Gottfried Tappeiner (Universität Innsbruck) haben elf Studierende eine rund 100 Seiten umfassende Projektstudie erarbeitet. Die Kosten von 6.000 Euro wurden durch die Stadtgemeinde Landeck und durch Sponsoren getragen.

Längster Erlebnisweg

Allen voran sehen die Studierenden zwei Entwicklungsschienen: den Wildwassersport und einen Erlebnisweg, dem sie den Titel "mir SANN(A) Erlebnis gegeben haben. "Die Studierenden haben einen unbedarften Blick auf das nicht genutzte Potential der Sanna geworfen und bei dieser Gelegenheit das Gelernte angewendet", so Gottfried Tappeiner. Obwohl die Sanna kein Fluss von ökologisch überragender Bedeutung sei, gäbe es dennoch viel Potential. Im Bereich Wildwassersport, der bereits stark entwickelt ist und professionell vermarktet wird, beschränken sich die Vorschläge auf einige Verbesserungen und Ergänzungen. "Der Wildwassersport soll durch eine Trainingsstrecke für Kanuten, eine Slalomstrecke, 'Play Waves' und Aussichtsplattformen für Zuschauer noch attraktiver werden. Dadurch sind auch Großveranstaltungen möglich", erläutert Julia Sapinsky.
Anspruchsvoller geht es beim harmlos klingenden "Erlebnisweg" zu. "Dabei soll der längste Erlebnisweg der Alpen von Wiesberg bis zur Sanna-Mündung in den Inn entstehen und er hat auch den Anspruch, dass er für praktisch alle Bevölkerungsgruppen attraktiv und im ständigen Wandel sein soll", schildert Eva-Maria Weinseisen. Dazu haben die Studierenden Vorschläge für verschiedene Stationen entlang des Weges, wie z. B. eine Schatzsuche, ein öffentlicher Grillplatz, Tierbeobachtung, ein Kräutergarten mit Obstbäumen und Grillplatz etc., erarbeitet. Der Weg soll sich durch die Einbindung der Jahreszeiten, durch Veranstaltungen und austauschbarer Erlebnisstationen verändern.

Noch kein Zeithorizont

"Es gibt viele Ideen, die aber nicht alle auf einmal umgesetzt werden sollen. Zudem soll es Kooperationen mit bestehenden Angeboten geben", so Tappeiner. Auch Bgm. Jörg zeigte sich erfreut: "Neben der sportlichen Schiene kommt auch der Wert der Natur zur Geltung. Es sind viele Gedanken dabei, die nicht extrem teuer sind. Wo sich der Einheimische wohlfühlt, geht auch der Tourist hin." Ein Zeithorizont für die Umsetzung sowie eine Kostenschätzung gibt es aber noch nicht. Laut Jörg soll die Studie im Planungsverband sowie mit dem TVB besprochen werden.
Die Projektstudie kann als pdf-Datei auf der Homepage der Stadtgemeinde Landeck heruntergeladen werden.

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