Grins: Aufräumarbeiten voll im Gange

Die Aufräumungsarbeiten nach dem Murenabgang in Grins sind voll im Gange.
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GRINS (otko). Nach dem verheerenden Murenabgang am Mühlbach (Lesen Sie hier mehr) laufen die Aufräumungsarbeiten auf Hochtouren.
Seit Samstag 20:30 Uhr läuft der Feuerwehreinsatz in Grins. "Aktuell haben wir 75 Feuerwehrmänner und 50 Bundesherrsoldaten im Einsatz", berichtet Einsatzleiter Hubert Senn von der Grinner Feuerwehr am Dinestag. Auch die Feuerwehr-Katastrophenhilfsdienstzüge (KHD-Züge) aus dem Bezirk Landeck wurden seit Sonntag für die Aufräumungsarbeiten eingesetzt. "Heute ist der KHD-Zug Landecker Talboden hier. Gestern war der KHD aus dem Oberen Gericht und am Sonntag aus jener dem Stanzertal/Paznaun eingesetzt", berichtet Senn. Zudem wurden bei der heutigen Einsatzbesprechung weitere Kräfte des Bundesheeres angefordert: "Das Kontingent wird morgen um 40 weitere Soldaten auf insgesamt 90 aufgestockt. Die Kräfte der Feuerwehren werden je nach Bedarf eingesetzt." Die Einsatzdauer sei aber vorerst nicht abschätzbar. Für die Verpflegung der Helfer sorgt das Rote Kreuz.

Viel händische Arbeit

Neben dem Einsatz von schwerem Gerät für die Räumungsarbeiten ist vor allem viel "Manpower" gefragt. "Unsere Hauptaufgabe ist es die vermurten Gebäude so rasch wie möglich händisch zu räumen und zu säubern. Alle Sachgüter, die einen Wert haben, werden an einer eigenen Station mit Wasser gereinigt", berichtet Senn. Gleichzeitig laufen auch die Sicherungsmaßnahmen entlang der Sanna.
Unterstützt wird der Einsatzleiter Senn von der BZ Landeck: "Das Lageführungsprogramm Contwiese Lisa hat sich bewährt und ist Goldwert. Damit verläuft die Koordination aller Einsatzkräfte einwandfrei". Nach wie vor stolz ist Einsatzleiter Senn, dass es gelungen sei, das Autohaus Zangerl durch einen Kraftakt zu retten. "Obwohl es den Betrieb einschränkt, dürfen wir für die Einsatzleitung das Betriebsgelände benutzen", so Senn.

Enormes Schadensausmaß

Im Dauereinsatz stehen auch Bgm. Thomas Lutz und sein Vize Reinhold Siess. "Die Situation entspannt sich ein wenig. Die Organisation und der Einsatz funktionieren professionell und gut koordiniert. Der Dank gilt allen Einsatzkräften – Feuerwehr, Bundesheer, Rotes Kreuz, der Wildbach- und Lawinenverbauung sowie dem Flussbauamt. Die Hilfsbereitschaft ist sehr groß, allerdings ist noch viel händsiche Arbeit zu bewältigen", so Lutz. Allen voran gelte es nun die Sanna in ihr altes Flussbett zurückzudrängen. "Die Sanna wird in Absprache mit dem Wasserbauamt kontinuierlich abgesenkt. Durch die Tonnen von Geschiebe ist das Flussbett derzeit um vier bis fünf Meter zu hoch", berichtet der Grinner Dorfchef. Eventuelle Schutzmaßnahmen wie ein Schutzwall für die Gewerbebetriebe sei nur zu begrüßen. "Wir müssen die Betriebe so sicher wie möglich machen."
Das Ausmaß der Zerstörungen des Mühlbachs sei erschreckend, sind sich Lutz und Siess einig. "Es ist ein Wahnsinn, wie es da oben ausschaut. Das Bett des Mühlbaches ist komplett blank. Die Heilwasserborhung ist noch da, aber alles andere drumherum wurde zerstört", so Lutz. Auch das E-Werk der Gemeinde wurde in Mitleidenschaft gezogen. Inzwischen wurde alles ausgeräumt, aber die Maschinen müssen begutachtet werden. Dazu gibt es noch viele kleinere Baustellen, wie zerstörte Wasserfassungen oder die gekappte Stromverbindung der Augsburger Hütte.

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