Sommerserie: Ganz oben im Alpinarium

In die neue Dauerausstellung im Alpinarium Galtür wurden rund 600.000 Euro investiert. | Foto: Alpinarium/Günter Wett
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  • In die neue Dauerausstellung im Alpinarium Galtür wurden rund 600.000 Euro investiert.
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GALTÜR (otko). Das Alpinarium Galtür gehört mittlerweile zu den etablierten Museen im Land. Als erstes Tiroler Museum wurde es 2007 und 2015 für den Europäischen Museumspreis nominiert. 2013 feierte die Kultureinrichtung ihren zehnten Geburtstag. "Wir haben nicht 2009 jubiliert, da wir erst 2003 den eigentlichen Kulturbetrieb gestartet haben. Für uns war es damals nicht vorstellbar, dass sich in der Peripherie solch eine Kultureinrichtung etabliert", erläutert GF Bgm. Anton Mattle. Ein weiterer wichtiger Schritt war zum fünften Jahrestag der Lawinenkatastrophe die Ausstellung "Die Lawine" im Jahr 2004. 2005 folgte schließlich "Die Mauer" als Teil der Landesausstellung. Kontinuierlich wurden die Ausstellungsräume adaptiert und mit neuen Themen bestückt. Schließlich wurden 2009 ein Kinosaal und eine Boulderwand errichtet.

Museum und Ort im Wandel

"Ganz oben – Geschichten über Galtür und die Welt" ist der Titel der neuen Ausstellung, die zu Beginn der Wintersaison 2013/14 eröffnet wurde. Rund 600.000 Euro wurden dafür investiert. Die neue Ausstellung förderten das Land Tirol und die EU im Rahmen des Programms „Stärkung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit Tirol, 2007 – 2013“. Ein Drittel wurde aus Eigenmitteln bestritten. Für die Konzeption und Gestaltung der Dauerausstellung zeichnet sich Holzer Kobler Architekturen aus Zürich verantwortlich.
Auf rund 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche gibt es fünf Kapseln, worin jeweils eigene Themenbereiche behandelt werden. Der Bogen spannt sich von der Archäologie – eine 8.000 Jahre alte Pfeilspitze wird gezeigt – über die Besiedlungsgeschichte, Kirchengeschichte bis hin zur touristischen Entwicklung. "Auch abseits der Lawinenkatastrophe gibt es über unser Dorf viele interessante und spannende Geschichten zu erzählen", betont Mattle.

Leben mit der Erinnerung

Die Erinnerung wird in Galtür bewusst lebendig gehalten. Die Lawinen vom 23. Februar 1999 forderte 31 Menschenleben. 31 Schicksale, die die Menschen im Tal miteinander und mit vielen Familien von außen verbindet. Diesem Gedenken ist das Alpinarium gewidmet – und dokumentiert dies eindrücklich mit dem „Memento“, einem Triptychon des Künstlers Arthur Salner. Im Kinosaal im Alpinarium fasziniert der Dokumentarfilm von Lutz Maurer über das Leben in Galtür nach 1999. „Die Mauer“ von der Dachplattform aus sichtbar, verbindet das Gestern mit dem Heute, ist sie doch der neu errichtete Schutzwall zwischen Berg und Ort.

Anziehungspunkt

Mittlerweile verzeichnet das Alpinarium Galtür zwischen 35.000 bis 45.000 Besucher pro Jahr. "Viele Besucher bekommen hier einen besonderen Eindruck von Tirol abseits der Klischees. Neben den Touristen ist das Alpinarium auch für die Einheimischen wichtig und mit den Sonderausstellungen bieten wir Künstlern die Möglichkeit ihre Werk einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren", betont Mattle. Besonders stolz ist der Geschäftsführer auch auf sein engagiertes Team rund um Projektleiter Helmut Pöll, das zum Erfolg beiträgt.

Eintrittspreise

Erwachsene € 9 // Familienkarte light (1 Erw. + 4 Kinder bis) € 12 // Familienkarte (2 Erw. + 4 Kinder bis 18) € 17 // Senioren/Ermäßigte € 8 // Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre € 5 // spezielle Gruppen- und Schülertarife.
Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Montag ist Ruhetag. Mehr Infos auf www.alpinarium.at.

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