Arlbergtunnel: Arbeiten voll im Zeitplan

Tunnelsanierung: Noch bis 31. Oktober 2016 ist der Arlbergtunnel von 20 bis 5 Uhr gesperrt.
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ST. ANTON (otko). Seit September 2014 laufen die Sanierungsarbeiten der ASFINAG im Arlbergtunnel auf der S 16 Arlberg Schnellstraße. Der längste Straßentunnel Österreichs wird mit neuester Sicherheitstechnologie und 37 zusätzlichen Fluchtwegen ausgestattet. 2015 erfolgte die erste Vollsperre des Arlbergtunnels. Die ASFINAG sowie Behörden und Wirtschaftskammern zeigten sich mit dem Verlauf der Sperre zufrieden – der Verkehr konnte in dieser Zeit durch das ausgeklügelte Umleitungskonzept ohne große Behinderung die Ausweichstrecken benützen.
Bis April 2017 erfolgen die Arbeiten grundsätzlich in den Nachtstunden – die abwechselnden Anhaltungen an den Tunnelportalen sorgen für Wartezeiten von maximal 30 Minuten. Bis 31. Oktober 2016 sind insgesamt 168 Vollsperren während der Nachtstunden vorgesehen. In Abstimmung mit allen beteiligten Behörden, Wirtschaftskammern und Anrainergemeinden haben diese Vollsperren nur wenig Auswirkungen – das Verkehrsaufkommen (vor allem des Schwerverkehrs) ist ab 20 Uhr überschaubar und kann mit einer entsprechenden behördlichen Genehmigung über den Arlbergpass abgewickelt werden.

Kurze Reaktionszeit

"Die kurze Reaktionszeit bei schlechter Witterung am Pass und die permanente Abstimmung mit den Straßenmeistereien der Länder funktioniert sehr gut. Es war jetzt doch trotz geplanter Nachtsperren mehrmals notwendig, den Tunnel für den Verkehr zur Verfügung zu stellen", so ASFINAG-Geschäftsführer Klaus Fink. Vergangene Woche wurde aufgrund des Schneefalls auf der Passstraße der Verkehr trotz der bereits begonnen Nachtsperre innerhalb einer dreiviertel Stunde wieder durch den Tunnel geführt. "Diese Ausnahmesituation beweist, dass es in kürzester Zeit möglich ist, die Verkehrsführung zu ändern",verweist ASFINAG-Projektleiter Christoph Wanker.
Ab November kommt es in den Nachtstunden wieder zu abwechselnden Anhaltungen an den Tunnelportalen mit maximalen Wartezeiten von 30 Minuten. Die nächste Vollsperre des Arlbergtunnel ist ab dem 18. April 2017 planmäßig vorgesehen.

Viele Schritte nötig

„Die Arbeiten im Arlbergtunnel liegen derzeit im Zeitplan", informiert ASFINAG-GF Fink. Auch ASFINAG-Projektleiter Wanker ist mit dem Verlauf der Arbeiten zufrieden: "Wir sind nach wie vor so unterwegs, dass der Zeitplan eingehalten wird. Von den 155 Millionen Euro Gesamtkosten wurden von den ausführenden Firmen bis dato knapp über 100 Millionen Euro verbaut." Im Moment laufen die Arbeiten in den Nachtstunden. Bei der Vollsperre im Jahr 2015 waren bis zu 600 Arbeiter in drei Schichten im Tunnel beschäftigt – derzeit sind es an die 120 Arbeiter.
"Das Augenscheinlichste, das die Autofahrer derzeit von den Arbeiten wahrnehmen, ist der neue Anstrich im Tunnel. Der gesamte Tunnel wurde neu beschichtet und auch die Galerien am West- und Ostportal werden folgen", erläutert Wanker. Im Tunnelfahrraum werden die neuen Leitungen für die Sprinkelanlage sowie die Kabeltassen für die neue Beleuchtung verlegt.
"Unser derzeitiges Hauptaugenmerk liegt vor allem im Bereich der Installationen. Parallel dazu werden im ganzen Tunnel die benötigten Ausstattungen eingebaut, auch die neuen Fluchtwege werden mit Kabeltassen, Beleuchtungen und Kameras ausgestattet", berichtet Wanker. Zusätzlich wird auch das neue Betriebs- und Sicherheitssystem eingebaut, das nach der Vollsperre im Jahr 2017 hochgefahren wird. Im Moment wird die ganze Hardware sowie die Steuerungselemente eingebaut. "Bis zur Fertigstellung im nächsten Jahr sind allerdings noch sehr viele Schritte zu erledigen, die sukzessive und hintereinander abgearbeitet werden müssen. Dafür brauchen wir noch veranschlagte Zeit bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten im September 2017", so Wanker.

Eckdaten Arlbergtunnel

Inbetriebnahme Arlbergtunnel: 01.12.1978
Gesamtlänge inkl. Galerien: 15.508 Meter
Investition Sanierung: 160 Millionen Euro
Baubeginn: September 2014
Abschluss: September 2017
Ende erste Vollsperre: 14. November 2015
Nächste Vollsperre: 18.04. bis 26.09.2017
Pannenbuchten im Endausbau: 16 (südseitig), 10 (nordseitig)
Fluchtwegabstand Endausbau unter 500 Meter
122.000 Systemdatenpunkte für die Einbindung in die Überwachungszentrale
52 Kilometer Kabeltassen im gesamten Tunnel
10.100 Stück Leuchten zur Demontage
1.100 Stück LED-Leineinrichtungen an den Tunnelseiten
3.000 Stück LED-Leuchten im Tunnel
2.000 Stück Notrufleuchten allein im Zuluftkanal
1.250 Kilometer neue Verkabelung im Tunnel – davon 63 Kilometer Kabelbeleuchtung

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