Zams: Wohnprojekt sorgt für Wirbel

Toni Zangerl (li.) und Thomas Walser korrigierten die Höhen der Gebäude in der Visualisierung. WE gab Fehler zu.
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ZAMS (otko). Das Wohnprojekt des gemeinnützigen Bauträgers WE (Wohnungseigentum) im Zammer Ortsteil Unterengere scheint unter keinem guten Stern zu stehen. Auf einem Grundstück der Diözese ist eine Wohnanlage mit vier einzelnen Baukörpern mit 35 Einheiten geplant. Bereits mehrmals musste die WE das Projekt umplanen und auch reduzieren. Bisher ist der Ortsteil Unterengere mit Ein- und Zwei-Familienhäusern bebaut. Eine Anrainer-Initiative hat gegen das Projekt 450 Unterschriften gesammelt und den Gemeindevertretern eine Petition überreicht – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.
Vergangenen Donnerstag wurde das Projekt auf Einladung der Gemeinde im voll besetzten Kultursaal offiziell präsentiert. Neben Vertretern des Bauträgers und Architekt Hanno Vogl-Fernheim hatte Bgm. Siegmund Geiger auch den Raumplaner sowie die Anrainer eingeladen.

Vorwurf der Täuschung

Nach der Präsentation gingen die Wogen bei den Anrainern hoch. Allen voran sorgte eine im Vorfeld ausgesandte Presseaussendung der WE samt einer Visualisierung (Fotomontage) für helle Aufregung. Vorwürfe der Bildmanipulierung standen im Raum. Auch bei der Präsentation wurde eine andere Visualisierung verwendet. "Hier werden Tatsachen verfälscht. Mit dem Bild könne man den Eindruck gewinnen, das es halbwegs landschaftsverträglich sei", kritisierte Anrainer-Sprecher Toni Zangerl. Zusammen mit Thomas Walser zeigte er anhand der Visualisierung die tatsächlichen Höhen auf. Heftige und emotionale Zwischenrufe und Pfiffe waren die Folge.
WE-Geschäftsführer Walter Soier verneinte eine bewusste und vorsätzliche Manipulation und entschuldigte sich in aller Form bei den Anrainern: "Hier ist ein Missverständnis passiert. Der Auftrag für die Visualisierung wurde an ein externes Büro vergeben und diese haben das falsche Grundstück erwischt." Auch Architekt Hanno Vogl-Fernheim wies die Manipulations-Vorwürfe der Anrainer vehement zurück.
Heftige Kritik mussten auch die Gemeindevertreter einstecken. Raumplanungsausschuss-Obmann Andreas Grüner verneinte aufs heftigste, dass aufgrund von Bildern über das Projekt im Ausschuss beraten wurde. "Wir entscheiden aufgrund von Zahlen und Fakten und nicht wegen einer Visualisierung", verwies Grüner.

Verkehrserschließung

Nachdem sich die Emotionen wieder etwas gelegt hatten wurden auch Sachargumente diskutiert. Neben der "Zerstörung des bisherigen Siedlungsbildes" kritisierten die Anrainer auch die Verkehrserschließung und das zu erwartende Verkehrschaos. "Wir führen Gespräche mit Grundeigentümern für eine zusätzliche Erschließung von der B171 Richtung Unterengere", versprach Bgm. Geiger. Zudem herrsche in dem Gebiet eine Bebauungsplanpflicht. "Vor Mitte 2017 wird der Gemeinderat daher wegen der üblichen Auflagefristen und der zu erwartenden Einsprüche nichts beschließen können. Parallel dazu werden die Gespräche weiter geführt", so der Zammer Dorfchef.

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