Grünes Licht für Skiverbindung St.Anton-Kappl

Das beiden Skigebiete "Dias Alpe" (im Bild) und "Rendl" (St. Anton am Arlberg) sollen zusammengeschlossen werden. | Foto: TVB Paznaun-Ischgl
  • Das beiden Skigebiete "Dias Alpe" (im Bild) und "Rendl" (St. Anton am Arlberg) sollen zusammengeschlossen werden.
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ST. ANTON/KAPPL (otko). Für Freudenstrahlen sorgte vergangenen Montag die Ankündigung von LH Günther Platter über die erfolgte Genehmigung der Liftverbindung St. Anton – Kappl beim Treffen der Seilbahnwirtschaft in der Wirtschaftskammer in Innsbruck. Nach eingehender Prüfung im Umweltverträglichkeitsverfahren wurde grünes Licht gegeben.
Durch das Projekt sollen die beiden Skigebiete "Rendl" (St. Anton am Arlberg) und "Dias Alpe" (Kappl) mit zwei neuen Bahnanlagen und drei neuen Pistenanlagen zusammengeschlossen werden. Daneben sind auch Maßnahmen zur Sicherung von Lawinen, die Erweiterung der Beschneiungsanlage "Rendl", der Neubau eines Gerinnes und der Bau von zwei Zufahrten nötig. Der Bescheid umfasst insgesamt 258 Seiten, wobei auch zahlreiche Nebenbestimmungen enthalten sind. Unter anderem müssen Ausgleichsmaßnahmen an der Rosanna und Trisanna durchgeführt werden. Insgesamt sollen 45 Mio. Euro investiert werden.

Große Freude

"Wir freuen uns über einen genehmigten erstinstanzlichen Bescheid", erklärt Dr. Walther Thöny, einer der beiden Vorstände der Arlberger Bergbahnen AG. Ähnlich groß ist die Freude auch bei den Kappler Bergbahnen: "Damit haben wir einen großen Schritt gemacht", betont Geschäftsführer Andreas Kleinheinz. "Das ist eine tolle Geschichte mit einer riesigen Zukunftschance", verweist der St. Antoner Bgm. Helmut Mall. Auch sein Kappler Amtskollege stimmt in den Freundenchor ein: "Es ist ein Etappensieg und die ganze geleistete Vorarbeit ist in einen positiven Bescheid ausgegangen. Nun haben wir eine Perspektive für das Projekt."
Über den geplanten Baubeginn geben sich die Seilbahner aber zurückhaltend. "Wir können erst beginnen, wenn der Bescheid rechtskräftig ist. Ein Datum zu nennen ist zu diesem Zeitpunkt noch spekulativ, da wir eventuelle Berufungen abwarten müssen. Jedenfalls haben wir Interesse, dass der Skigebietszusammenschluss schnell umgesetzt wird", erklärt Vorstand Thöny.
Auch GF Kleinheinz stößt ins selbe Horn: "Wenn es keine Berufung gibt, dann können wir früher starten." Für die Kappler Bergbahnen hat im Moment jedenfalls der Zusammenschluss vor einer Komfortverbesserung (Neubau der Zubringerbahn) Priorität.

Beschwerden erwartet

Die Inanspruchnahme des nahezu unberührten hinteren Malfontals (Gemeinde Pettneu) für den Liftzusammenschluss ist nicht unumstritten. Allen voran der Österreichische Alpenverein (ÖAV) und der Landesumweltanwalt hatten in der Vergangenheit den geplanten Zusammenschluss massiv kritisiert. Ob sie in Berufung gehen ist derzeit noch offen. Die Parteien haben nun vier Wochen Zeit eine Beschwerde einzulegen. Die nächste Instanz ist das Bundesverwaltungsgericht.

Wichtiges Signal

Positive Reaktionen kamen von Seiten der Wirtschaft. „Nachdem es das klare Bekenntnis gegen neue Skigebiete gibt, gilt es, belebende Potenziale und gute Projekte - solange sie mit den unterschiedlichen Rahmenbedingungen vereinbar sind - optimal zu nützen. Die Liftverbindung St. Anton-Kappl ist dafür ein gutes Beispiel!“, so Franz Hörl, Österreichs oberster Seilbahner und Tiroler Tourismus-Spartenobmann. Mit diesem Ja sei nun ein weiterer wichtiger Impuls erfolgt, der auf vielerlei Art ausstrahlen wird. „Weitere touristische Attraktivierung, zusätzliche Wertschöpfung in der Region und damit auch Arbeitsplatzsicherung - Seilbahnen sind seit jeher wichtige Standortmotoren für den ländlichen Raum“, so Hörl, der abschließend festhält: „Mein Dank gilt Landeshauptmann Günther Platter und der Landesregierung, die damit erneut klarmachen, dass sie hinter den für Tirol enormen wichtigen Seilbahnen und dem Wintertourismus stehen!“

Tourismus ist Wertschöpfungsmotor

„Es ist nicht nur eine erfreuliche Nachricht für die Region, sondern vor allem auch ein wichtiges Zeichen für die gesamte Tourismusbranche: Wirtschaftlich sinnvolle und ökologisch verträgliche Skigebietszusammenschlüsse sind auch in Zukunft möglich“, begrüßt ÖVP-Bezirksobmann LT-VP Anton Mattle die positive UVP-Entscheidung zum Zusammenschluss St. Anton-Kappl.
„Gerade in konjunkturell schwierigen Zeiten garantiert die Tourismus- und Seilbahnbranche mit ihren jährlichen Investitionen in Millionenhöhe Wertschöpfung in den Regionen. Tausende Tiroler Arbeitsplätze können damit in den Tiroler Tälern abgesichert werden“, verdeutlicht Mattle. „Alleine die Tiroler Seilbahnwirtschaft wird nächstes Jahr 335 Millionen Euro investieren. Für den Zusammenschluss St. Anton-Kappl sind 45 Millionen veranschlagt. Geld, das vor allem in die heimische Bauwirtschaft fließt und für Beschäftigung und Arbeitsplätze sorgt“, unterstreicht Mattle die große Bedeutung der Branche für den Wirtschaftsstandort Tirol.

Wirtschaftsbund erfreut

„Die positive UVP-Bewertung stellt die Ampel auf grün. Ein Zusammenschluss der beiden Skigebiete stellt eine Stärkung für den Tourismusbezirk Landeck dar“, zeigt sich WB-Bezirksobmann Anton Prantauer erfreut. Für den Landecker Wirtschaftsbund würde die Realisierung des Zusammenschlusses der beiden Skigebiete eine zukunftsweisende Entscheidung darstellen – für das Paznaun mit Kappl, aber auch für St. Anton und die Arlbergregion. „Die Realisierung des Projektes ist ein positives Signal für zwei starke Skisportdestinationen im tourismusintensivsten Bezirk Österreichs“, so Prantauer.
Es ist unbestritten, dass die Sparte Tourismus im Land Tirol im Allgemeinen und im Bezirk Landeck im Speziellen einen starken Zweig darstellt. Umso mehr ist es zu begrüßen, dass sich unsere Tourismusregionen stets weiter entwickeln und Einheimischen und Gästen immer wieder neue Angebote bieten können. „Sinnvolle Entwicklungen und Ideen gehören umgesetzt, damit sich die (Tourismus-)Wirtschaft weiterentwickeln kann“, ist der Landecker WB-Bezirksobmann überzeugt. Die geplante Investitionssumme von rund 45 Millionen Euro stärkt auch den Wirtschaftsstandort des Bezirkes. „Solche Investitionen wirken sich nicht nur unmittelbar auf die touristische Wertschöpfung aus, sondern auch auf das Umfeld. Viele Folgeinvestitionen in der Baubranche, Baunebengewerbe und etliche andere Gewerke werden damit ausgelöst“, so Prantauer.
„Die Touristiker haben in den letzten Jahren bewiesen, dass sie eine wichtige Stütze der heimischen Wirtschaft sind. In wirtschaftlich nicht einfachen Zeiten hat der Tourismus viel dazu beigetragen, dass unser Land hervorragend da steht“, meint Prantauer abschließend.

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