Werte Kommunalpolitikerinnen und Politiker der noch verbliebenen 5 Gemeinden!

Die Eurozeichen in den Augen so mancher Befürworter werden hoffentlich auch noch in den restlichen 5 Gemeinden einfrieren, wie zuletzt am 15.12. im Zammer Gemeinderat bei so manchem Gemeinderatsmitglied. © Ing. Günter Kramarcsik
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  • Die Eurozeichen in den Augen so mancher Befürworter werden hoffentlich auch noch in den restlichen 5 Gemeinden einfrieren, wie zuletzt am 15.12. im Zammer Gemeinderat bei so manchem Gemeinderatsmitglied. © Ing. Günter Kramarcsik
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Bitte wischt euch die Eurozeichen aus den Augen, damit sie später nicht zu dicken Tränen werden können!

Die Summe von 1,05 Mio. Euro an derzeit aktuellen Projektkosten für 25%- Anteile der Gemeinden ist nun auf die 5 verbliebenen Gemeinden aufzuteilen. Somit ergeben sich schon heute Schulden von 210.000 € pro Gemeinde, also stiegen die Schulden von 175.000 € mit dem Ausstieg von Zams nun um 20% an!

Unbedingt dabei zu bleiben und sich nicht von diesem Projekt zu verabschieden, bedeutet dass es immer teurer wird, je später man als Gemeinde aussteigt!

Dass die bisher entstandenen Schulden bis zur Genehmigung nicht zurück bezahlt werden müssen, bedeutet nichts anderes als dass die E- Werke Reutte den Gemeinden ein Darlehen gewähren, welches mit Zinsen zurück zu zahlen sein wird! Bis es soweit ist steigt jedoch auch der Titel Entwicklungskosten weiter an! Allein der heute feststehende Betrag wird sich innert 1 Jahr samt Zinsen dann um ca. 19.500 € erhöht haben! Die Mehrheitsgesellschafter werden wohl auf den gleichen Zinssatz bestehen, wie den Gemeinden für deren Eigenkapitaleinlage als Darlehen in die Wasserkraft Sanna GmbH versprochen wurde.

Bis heute wurden ca. 30% der Büroleistung für eine KW- Projektierung erbracht. Der Gemeindeanteil ergibt dafür 1,05 Mio. Euro und stellt den Anteil von 25% dar! Daraus resultiert somit eine Gesamtsumme von mehr als 4,2 Mio. Euro. Laut Vortrag im Zammer Gemeinderat ergibt sich eine bisher angefallene Gesamtsumme von 4,38 Mio. Euro.

Falls es bei den 90 Mio. Euro Investitionskosten bleibt, ergibt sich ein Gesamthonorar von mind. 14 Mio. Euro. Da die INFRA jedoch nach Honorarordnung abrechnen darf (lt. früherer Zusammenarbeitserklärung = Vorvertrag aus dem Jahr 2012) wird sie umso mehr dafür in Rechnung stellen können, je teurer das Projekt kommt, denn die Honorarordnung sieht eine Abrechnung in Abhängigkeit der tatsächlichen Herstellkosten vor!

In diesem Vorvertrag ist auch zu lesen, dass mit Inbetriebnahme des Kraftwerks die letzten 10% Anteile von der INFRA um 2,5 Mio. an die Mehrheitseigentümer verkauft werden. Derzeit hält sie vermutlich noch ihre 50% Anteile, sofern sie deren 40% nicht schon an die E- Werke Reutte und Energie West verkauft hat. Für je 1 Prozentpunkt ergibt sich demnach ein Anteilwert von 250.000 € für die INFRA!

Man könnte meinen, dass die Anteile der Gemeinden den gleichen Wert haben?

NEIN, denn den Gemeinden wird nach wie vor ein Pauschalbetrag von 500.000 € in Aussicht gestellt! Die verbliebenen 5 Gemeinden halten noch 25%, bzw. 5% je Gemeinde. Daraus ergibt sich, dass die Gemeindeanteile einen Wert von nur 100.000 € je 1 Prozentpunkt haben!

Jetzt kann man sich selbst ausrechnen, wie groß der Erlös der INFRA aus diesem Projekt sein wird. Die Summe des Erlöses aus Anteilveräußerung und des Planungshonorars und der bis dahin auch noch angefallenen Bauleitungskosten ergibt einen Millionenbetrag welcher die Grenze von mind. 2 Dutzend überschreiten dürfte!

Die Frage erübrigt sich wem ökologische Aspekte eher zweitrangig sind und wer ein ausschließlich ökonomisches Interesse hat, dass dieses Projekt nicht stirbt?

Die Krux dabei ist dass sich am Ende herausstellen wird, dass Univ. Prof. Dr. Mag. Alois Pircher Recht behielt, wenn er feststellt dass das KW in einer vertretbaren Zeit nicht rentabel sein wird! Zu diesem Zeitpunkt ist die INFRA aber schon mit einem mehrfachen Millionenerlös nicht mehr im Spiel und hat ihren Gewinn schon längst ins Trockene gebracht. Die Suppe der jährlichen Millionenabgänge über Jahrzehnte dürfen dann die Gesellschafter alleine auslöffeln.

Wer nicht jetzt aussteigt und sich nicht von diesem Projekt verabschiedet, dem droht nichts Gutes!

Am Ende müssen Projektierungskosten von mind. 14 Mio. Euro anteilig der 25%- Anteile bzw. 5% je Gemeinde in der Höhe von 700.000 € beglichen werden. Weil das für die Gemeindepartner mit Sicherheit zu viel ist, wird ein Darlehen gewährt. Dieses ist aber trotzdem zurück zu bezahlen. Bei einer Darlehenslaufzeit von 20 Jahre ergibt sich ein Tilgungsbetrag von jährlich 53.800 €

Bei Investitionskosten von 90 Mio. Euro sind 30% Eigenkapital einzubringen. Ergibt somit einen Eigenkapitalbedarf von 27 Mio. Davon hat nun jede Gemeinde ihren Anteil mit 5% = 1,35 Mio. zu bestreiten. Davon ist der Erlös von 500.000 € für den Verkauf der ursprünglich doppelt so hohen Anteile in Abzug zu bringen und es bleibt ein Rest an Eigenkapitaleinlage von 850.000 €! Diese Einlage muss die Gemeinde mit Kredit finanzieren. Bei einem Zins von 2,5% und einer Kreditlaufzeit von 20 Jahre ergibt sich eine weitere zusätzliche Belastung von ca. 54.500 €/a!

JÄHRLICHE GESAMTBELASTUNG = mind. 108.300 €!

Als Landeck noch im Boot war, lautete das Angebot einer jährlichen Zinsausschüttung für 4,5% Zinsen für Eigenkapitaleinlage noch mit 43.000 €.

Nach dem Landecker Ausstieg wurde dieser Betrag auf 60.000 € erhöht!

Nun ist natürlich das Eigenkapital je Gemeinde höher und schlägt mit 1,35 Mio. Euro zu Buche. 4,5% Verzinsung ergibt einen Zinsertrag von ca. 60.700 €.

Somit fehlen jährlich ca. 48.000 € pro Jahr und dieser Fehlbetrag wird 20 Jahre lang eine massive Budgetbelastung für die Gemeinden darstellen. Abgesehen davon dass auch noch jährliche Betriebsabgänge aus dem KW- Betrieb noch über Jahrzehnte hinzu kommen werden!

Noch viel schlechter stellt sich die Situation dar, wenn die Investitionskosten sich deutlich erhöhen werden. Schon 2013 teilte die INFRA mit, dass die Baukosten bis zu 95 Mio. betragen können. Dieser Stand ist auf Kostenbasis 2013 in jeden Fall wahrscheinlich richtig. Bis zur Inbetriebnahme im Jahr 2022 werden jedoch die bisher üblichen Baukostensteigerungen nach einschlägigen Index dazu beitragen, dass am Ende rund 110.000 Mio. Investitionskosten angefallen sein werden! Also wird der 30%- Eigenkapitalanteil von bisher 27 Mio. Euro auf 33 Mio. Euro angestiegen sein! Der zu finanzierende Gemeindeanteil ergibt sich mit 1,65 Mio. Euro. Eine Kreditaufnahme von 1,15 Mio. statt 850.000 € je Gemeinde wird am Ende notwendig!

Die jährlich Kredittilgungsrate beträgt nun 73.800 €/a statt 54.500 €/a! Die Belastung steigt somit nochmals um fast 20.000 €/a an! Der jährliche Fehlbetrag kratzt nun die 70.000 €- Marke an, weil ja auch die Nebenkosten (Planung + ÖBA) analog der Baukostensteigerungen ansteigen werden und diese hier noch nicht berücksichtigt sind! So manche Gemeinde hat einen ordentlichen Haushalt von 1,2 Mio. Euro oder sogar weniger!

Angesichts dieser Situation wäre es in jeden Fall ratsam, nicht mehr in höchst spekulative Beteiligungen sich zu engagieren und sich wieder auf die eigentlichen Aufgaben einer Kommune zu besinnen!

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