Stollendurchschlag beim Obervermuntwerk II
Nach knapp zwei Jahren haben die Mineure des Obervermuntwerks II die Stollenverbindung vom Silvrettasee bis zum Krafthaus, den so genannten „Silvrettastollen" fertig ausgebrochen.
GALTÜR/GASCHURN. Die Vorarlberger Illwerke AG baut zwischen den Speicherseen "Silvretta" und "Vermunt" ein Pumpspeicherkraftwerk. Obwohl sich das gesamte Projekt auf Vorarlberger Seite (Gemeinde Gaschurn) befindet, ist die Gemeinde Galtür als Grundeigentümer davon betroffen.
Am 25. Juni 2014 gab Stollenpatin Sonja Wallner bei der Anschlagfeier den offiziellen Startschuss für die Ausbruchsarbeiten. Fast genau zwei Jahre später ist der Ausbruch beendet. Mit dem Durchschlag des Stollens beim Schützenschacht auf Höhe des Hotels Silvrettahaus auf der Bielerhöhe haben der Bauherr, die Vorarlberger Illwerke AG und die ARGE BAU OVW II den nächsten Meilenstein auf dem Weg zur erfolgreichen Errichtung des Kraftwerks hinter sich gebracht. Im Rahmen des traditionellen Festakts wurde dieser Umstand nun ausgiebig gefeiert.
Tücken des Berges
Die Bilanz des Geschafften ist beeindruckend: Vom Portal des Hauptzugangsstollens bis zum Durchschlag beim Schützenschacht haben die Mineure eine Distanz von rund 3,6 Kilometern zurückgelegt. Das Ausbruchsvolumen kann mit rund 200.000 Kubikmetern Gestein beziffert werden. Zur Sicherung des Stollens verbauten die Bergleute rund 15.000 Kubikmeter Spritzbeton und bohrten rund 25.000 Stück Anker mit einer Gesamtlänge von fast 100.000 Metern ins Gebirge.
Bei ihrer Arbeit hatten die Mineure durchaus mit den bekannten Tücken des Bergbaus zu kämpfen. Ein Wassereinbruch im Frühling 2015 mit bis zu 120 Litern pro Sekunde verlangte den Untertagebauexperten Höchstleistungen ab. In einem nächsten Schritt geht es nun daran, den Stollen mit Beton – teilweise auch mit riesigen Stahlrohren – auszubauen.
Die Bauarbeiten an Vorarlbergs zweitgrößtem Pumpspeicherkraftwerk sind indessen gut im Zeitplan. „Wir sind weiterhin zuversichtlich, das Obervermuntwerk II bis Ende 2018 erfolgreich ans Netz zu bringen“, so Helmut Mennel, Mitglied des Vorstands der Vorarlberger Illwerke AG.
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