Große Baufortschritte beim Gemeinschaftskraftwerk Inn

Die erfolgte Innumleitung ist im Bild rechts zu sehen – die Baugrube wird jetzt auf der im Bild linken Seite ausgehoben. | Foto: GKI
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OBERES GERICHT. Die letzte Vortriebssprengung im Bereich Krafthaus Prutz wurde kürzlich in rund 1.000 Meter Tiefe ausgelöst. „Seit Beginn der Vortriebsarbeiten im Frühjahr 2015 wurden rund 169 Tonnen Sprengstoff für die Herstellung des Schrägschachtes vom Krafthaus zum Wasserschloss und den Tunnelvortrieb benötigt. Mit dem Vortriebsende sind auch die Sprengungen weitgehend abgeschlossen. Einzelne Sprengungen vor Beginn des Innenausbaus können dennoch erforderlich sein“, erläutert GKI- Projektleiter Ing. Klaus Schretter.
Für den Bau des Triebwasserweges und der anderen notwendigen Stollen und Kammern werden insgesamt eine Million Kubikmeter Gestein aus dem Berg gebrochen. Rund zwölf Prozent entfallen dabei auf den Sprengvortrieb. Der überwiegende Teil des Triebwasserweges wird von den beiden Tunnelvortriebsmaschinen Zauberbohrer und Magliadrun maschinell aus dem Berg gefräst.

Inn umgeleitet

Ein wesentlicher Bestandteil des zukünftigen Kraftwerks ist die Wehranlage in Ovella im österreichisch-schweizerischen Grenzgebiet. In den vergangenen Wochen wurde hinter einem Schutzdamm zunächst ein kleinräumiges Ersatzflussbett hergestellt.
„Wir haben den Niedrigwasserstand in der Nacht vom 17. auf den 18. März genutzt, um den Schutzdamm zu öffnen und den Inn durch einen Ablenkdamm in das Ersatzflussbett zu leiten. So kann das 50 Meter lange, 30 Meter breite und 26 Meter hohe Wehr in einer trockenen Baugrube hergestellt werden“, erläutert Schretter.
Die Umleitung des Gewässers ist laut Projektleitung planmäßig verlaufen.
Nach Fertigstellung der Baugrubenumschließung erfolgt bereits im Sommer der Aushub für das Wehrbauwerk. Insgesamt werden für die Herstellung des Wehrs mit integrierter Fischwanderhilfe, des Triebwassereinlaufs und des Betriebsgebäudes in den kommenden Monaten 12.000 Kubikmeter Beton verbaut.

Lückenlos überwacht

„Alle Arbeiten für den Bau des GKI werden laufend und umfassend von Geologen, Limnologen und der Örtlichen Bauaufsicht überwacht und dokumentiert. Die Daten werden regelmäßig an die Behörden übermittelt“, sagt Schretter. Im Februar wurden die Anrainer und die direkt Betroffenen bei Informationsveranstaltungen und per Newsletter über die Maßnahmen im Berg und am Wasser informiert.

Über die Wehranlage

Die Wehranlage staut den Inn zukünftig auf einer Länge von rund 2,6 Kilometern im österreichisch-schweizerischen Grenzgebiet. Von dort gelangt das Innwasser zur Stromproduktion aus dem Stauraum über den Triebwasserweg und den Schrägschacht in das 24 Kilometer entfernte Krafthaus in Prutz. Am Wehr wird in der Winter- und Übergangszeit eine konstante, ökologisch angepasste Dotierwassermenge abgegeben. In der Sommerperiode sieht das dynamische Restwassermodell eine Anpassung der Restwassermenge an die natürlichen Zuflüsse im Inn vor. Auch dieses Wasser wird energiewirtschaftlich sinnvoll genutzt: Durch eine eigene Dotierturbine am Wehr werden dort 7,84 GWh Strom erzeugt.

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