GKI löst Bauvertrag mit HOCHTIEF Infrastructure GmbH auf

Ein neues Konsortium errichtet den Triebwasserstollen. | Foto: GKI
  • Ein neues Konsortium errichtet den Triebwasserstollen.
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OBERES GERICHT (otko). An der Grenze zwischen der Schweiz und Österreich entsteht derzeit mit dem Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI) das seit vielen Jahren größte Flusskraftwerk im Alpenraum. Für den Vortrieb des Triebwasserweges, der von Maria Stein aus mit zwei Tunnelvortriebsmaschinen erfolgt, ist HOCHTIEF Infrastructure GmbH beauftragt. Unvorhersehbare, vor allem geologische Schwierigkeiten haben in den vergangenen Monaten die Vortriebsleistungen erschwert und zu Verzögerungen geführt.
Während der Weihnachtsfeiertage ist es aber zu einem Knalleffekt gekommen. "Wir haben uns vor diesem Hintergrund mit der HOCHTIEF Infrastructure GmbH darauf verständigt, den Bauvertrag zur Errichtung des Triebwasserweges einvernehmlich zu beenden", verkündete GKI-Geschäftsführer DI Johann Herinda am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz. Über die Details sowie über die Konditionen der Vertragsauflösung wurde laut Herdina Stillschweigen vereinbart. "Wir haben vom 23. Dezember bis Ende letzter Woche auf Augenhöhe verhandelt. Die Unterschriften unter das Memorandum of Understanding erfolgten vergangenen Donnerstag. Ab heute arbeitet die HOCHTIEF Infrastructure GmbH auf der GKI-Baustelle nur mehr unter Anweisung", so Herdina. Das Auftragsvolumen für die Errichtung des Kraftwerksstollens zwischen Ovella und Prutz beläuft sich auf 132 Millionen Euro.

Neues Konsortium beauftragt

Derzeit liegt der Kraftwerksbau 16 Monate im Verzug. "Die Rahmenbedingungen haben dazu geführt einen einvernehmlichen Wechsel zu machen. Die auftretenden kleinräumigen geologischen Störungen hätten nicht zu diesen Verzögerungen führen dürfen", betonte der GKI-Geschäftsführer.
Die Gesellschafter der GKI GmbH planen, die Vortriebsarbeiten im Frühjahr 2017 mit einem anderen Baukonsortium weiterzuführen. "Ab 1. März werden die Arbeiten an ein neues Konsortium aus österreichischen Spezialtunnelbauern übergeben. Auch sämtliche Arbeiter vor Ort – derzeit sind es rund 180 in Maria Stein – sowie alle Baugeräte und die zwei Tunnelbohrmaschinen werden vom neuen Konsortium übernommen", unterstreicht Herdina. Derzeit laufen noch die letzten Verhandlungen mit dem neuen Konsortium.
Mit Gesamtinvestitionen von 461 Mio. Euro wird das GKI über 400 Gigawattstunden (GWh) Strom jährlich erzeugen. "Wir sind optimistisch mit dem Projekt 2017 voranzukommen und wieder Zeit aufzuholen. Auch der Kostenrahmen wird trotz Auflösung der Reserven eingehalten. Ich gehe davon aus, dass das Kraftwerk 2020 in Betrieb geht", so Herdina abschließend.

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