WK Landeck: Maßnahmen gegen Fachkräftemangel

Bezirksobmann Anton Prantauer, Vizepräsidentin Barbara Thaler, Präsident Jürgen Bodenseer und Bezirksstellenleiter Otmar Ladner.
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LANDECK (otko). Im Vorfeld des Neujahrsempfangs zogen WK Präsident Jürgen Bodenseer und Bezirksobmann Anton Prantauer Bilanz und gingen auf aktuelle Themen ein. Bodenseer verwies auf das gute Wirtschaftswachstum in Tirol, das 2016 über jenem von Österreich lag. "Tirol ist in vielen Bereich in der Poleposition. Die Stimmung bei den Unternehmern ist sehr gut und positiv – es gibt wenig Jammerei", so Bodenseer. In Richtung Politik meinte der Kammerpräsident, dass sie die Unternehmer mit gesunden Rahmenbedingungen arbeiten lassen sollen, anstatt sie wie eine Zitrone auszupressen und zu strafen. "Die beste Wirtschaftsförderung besteht darin, dass die Politik Rahmenbedingungen schafft, um Lust auf Leistung zu machen", legt Bodenseer nahe.

Kritik an Tabuzonen

In Sachen Beschneiung kritisierte er die geplanten Tabuzonen bei rund 100 Fließgewässern im Oberland, weil das Land diese als kraftwerksfreie Zonen schützen möchte. "Wir müssen nicht alles gesetzlich verbauen. Es ist eine Gefahr für die Wasserentnahme für die Beschneiung und die Notwendigkeit dafür ist nicht verständlich. Hier wird es Widerstand seitens der Wirtschaftskammer geben."
LH Günther Plattter erklärte dazu bei seiner Ansprache beim Neujahrsempfang, dass nicht überall ein Wasserkraftwerk gebaut werden kann: "Wir müssen aber auch auf das Wasser für die Beschneiung schauen."

Seilbahnen als Motor

"Der Tourismus ist im Bezirk Landeck ein maßgebender Wirtschaftsfaktor, der wesentliche Impulse für die gesamte Region bringt", ist Prantauer überzeugt. Mit 8,6 Millionen Nächtigungen und 1,8 Millionen Gästen wurde eine erfreuliche Bilanz vorgelegt. Touristische Unternehmen investieren Jahr für Jahr in Erneuerungen und setzen so eine gewaltige Wertschöpfungskette in Gang: von Gewerbe und Handwerk bis hin zu den Dienstleistern. Alle nachgelagerten Branchen profitieren von den Investitionen in die touristische Infrastruktur. Vor allem die Seilbahnen sind der zentrale Motor im Tourismus. "Wo es wirtschaftlich gesunde Bergbahnen gibt, entwickelt sich auch eine florierende Region", betont Prantauer. Zehn Seilbahnen sorgen für über 1.540 Arbeitsplätze und schaffen eine direkte Wertschöpfung von 75,6 Millionen Euro. Die gesamte jährliche Wirtschaftsleistung des Bezirkes umfasst 790 Millionen Euro, ohne die Seilbahnen würde der Bezirk jedoch zwei Drittel der Wertschöpfung verlieren – wegen der Nicht-Einnahmen bei Seilbahnen, Zimmervermietung, Gastronomie, Sportartikelhändler und Skischulen.

Maßnahmen setzen

Der Facharbeitermangel, der sich schon seit Jahren abzeichnet, kann nicht mehr wegdiskutiert werden. "Die Lehre im Bezirk zu stärken und mit entsprechenden Maßnahmen gegenzusteuern, ist daher ein vorrangiges Anliegen der Wirtschaftskammer", verweist der Bezirksobmann. Im November 2016 zählte das AMS 1.172 offene Stellen im Bereich der Beherbergung und Gastronomie. "Zusätzliche Probleme bringen zunehmende Unzufriedenheit über Soft Skills wie Leistungsbereitschaft, Belastbarkeit und Disziplin", erläutert Prantauer. Mit gezielten Maßnahmen müssen Tourismusberufe wieder attraktiver gemacht werden. Dazu gehören der Aufbau und die Übernahme von Lernpatenschaften mit Schulen genauso wie Wettbewerbe oder Crosstrainings in Partnerhotels.
Die Kammer bietet mit Veranstaltungen wie dem Berufsfestival mit Lehrberufsmesse oder dem Aktionstag KIWI (Kinder in der Wirtschaft) schon einiges an. Seit einigen Monaten gibt es zudem eine Berufsorientierungshomepage (berufsreise.at).
"Doch es braucht mehr sinnvolle Beurfsorientierung in den Schulen. Denn qualifizierte und engagierte Fachkräfte können heute mit deutlich besseren Berufsperspektiven rechnen", zeigen Prantauer und WK-Bezirksstellenleiter Otmar Ladner auf.

Bezirksobmann Anton Prantauer, Vizepräsidentin Barbara Thaler, Präsident Jürgen Bodenseer und Bezirksstellenleiter Otmar Ladner.
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