Ai Weiwei verwandelt das 21er Haus in einen Tempel

Belvedere Direktorin Agnes Husslein-Arco, Kulturminister Thomas Drozda und Kurator Alfred Weidinger
4Bilder
  • Belvedere Direktorin Agnes Husslein-Arco, Kulturminister Thomas Drozda und Kurator Alfred Weidinger
  • hochgeladen von Maximilian Spitzauer

LANDSTRASSE. Mit Translocation – Transformation greift der weltbekannte Künstler Ai Weiwei das Thema der Neueinstellung auf eine neue Umgebung auf. Weiters reagiert er auf aktuelle politische Entwicklungen. Im Teich des Oberen Belvedere ist eine hochaktuelle Installation zu sehen.
Betrachtet man den Teich, sieht man auf den ersten Blick nur wunderschöne Lotusblüten. Sieht man sich das Kunstwerk aber genauer an, so erkennt der aufmerksame Betrachter den wahren Hintergrund der Blüten. Es sind hunderte Schwimmwesten, die Ai Weiwei von Flüchtlingen übergeben wurden, die in Griechenland angekommen sind. Jede Blüte besteht aus fünf Schwimmwesten. Betrachtet man die Anordnung der Westen von oben so erkennt man den Buchstaben "F". Für Ai Weiwei steht dieser Buchstabe für "Fake and Fuck."

Tempel im 21er Haus

Das Herzstück der Ausstellung ist der Tempel im 21er Haus. Der Tempel passt bis auf einen halben Meter in den Ausstellungsraum. Als ob er dafür geschaffen wurde. Die Ahnenhalle und die eigene Herkunft hatten einen sehr hohen Stellenwert in der Ming Dynastie. Die Familie Wang war eine der ersten Familien in der Provinz Jiangxi. Sie errichteten das geschichtsträchtige Bauwerk in der Provinz. Die Wang Familie war außerdem eine der wenigen Familien, die Tee an den chinesischen Kaiser liefern durften. Allerdings wurde die Familie Wang im Zuge der Kulturrevolution deportiert und damit ihre Ahnenhalle hinfällig.
Mit der Zeit verging die Schönheit des ehemals wichtigen Gebäudes. Ai Weiwei entschloss sich, kurz vor dem Zusammenbruch des Tempels, dazu, diese Ahnenhalle zu kaufen und als eine Art Mahnmal aufzustellen. Selbst Jahrzehnte nach Maos Tod ist die Kulturrevolution präsent.

Kritik an China

Der Tee zieht sich wie ein roter Faden durch die Exponate. So trifft man auf eine Art braunen Teppich, auf dem zwei Häuser stehen. "Bitte passen Sie auf, das ist nämlich kein brauner Teppich, sondern Tee", warnt Kurator Alfred Weidinge. 2,4 Tonnen zerbrochener Teekannen liegen auf dem Boden. Beim ersten Anblick sehen sie aus wie Gebeine, die lieblos herumliegen. Der Tee ist fester Bestandteil der chinesischen Kultur und somit auch der Familie Wang.
„Alles ist Kunst – alles ist Politik“, so Ai Weiwei. Der chinesische Konzeptkünstler und Aktivist übt scharfe Kritik an dem Regime in seiner Heimat China. Er drückte sich offen gegen die Kunst nach Richtlinien der chinesischen Regierung aus. Diese forderte wiederum die Schließung seines Studios in Peking, welches er auf eigene Kosten abreißen musste.

Bewegtes Leben

Ai Weiweis Leben führte ihn unter anderem in die USA und Deutschland. Nach dem Abriss seines Studio war es angedacht, ein Studio in Berlin zu eröffnen. Das wurde allerdings durch die chinesische Polizei verhindert. Ai Weiwei wurde noch auf dem Weg nach Hongkong auf dem Pekinger Flughafen 2011 verhaftet. Für wie lange, war unklar. Es hieß, wegen Wirtschaftsverbrechen werde er bis auf Weiteres festgenommen. Seine westlichen Unterstützer aus London, Deutschland und der Schweiz forderten seine Freilassung. Die chinesische Justiz lehnte dieses Anliegen jedoch ab.
Die Berliner Universität der Künste bot Ai Weiwei eine Gastprofessur an. Am 21. Juni 2011 durfte Ai Weiwei das Gefängnis verlassen. Nach seiner Freilassung nahm er das Angebot vorläufig an. Jedoch war der chinesische Künstler zwar frei, jedoch durfte er das Land nicht verlassen. Vier lange Jahre musste er warten, bis er seinen Pass von den Behörden zurückerhalten hat und sein Reiseverbot beendet war. "Provokante Menschen wie Ai Weiwei muss man in Zaum halten", so der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Hong Wei. Nach seiner Freilassung trat Ai Weiwei seine Gastprofessur in Berlin an. Jetzt begrüßt Wien den provokanten Künstler mit der ersten eigenen Ausstellung in Österreich.

Anzeige
Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Video 8

Stark in den Frühling
Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken

Der Frühling steckt in den Startlöchern. Zeit, unseren Körper aus dem Winterschlaf zu wecken und neue Kraft zu tanken. Mit dem Frühlingsanfang heißt es für viele von uns: endlich wieder raus in die Natur - sei es zum Laufen, Wandern, Golfen oder einfach, um den Garten wieder auf Vordermann zu bringen. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei eine aktive Muskulatur ein. Denn wer nach der langen Winterpause seinem untrainierten Körper plötzlich Höchstleistung abverlangt, riskiert Überlastungen und...

Neues Monat, neues Gewinnspiel. Wer sich für den Wiener Newsletter anmeldet, nimmt an der Verlosung zu einem Malkurs teil.  | Foto: Maya Galerie Wien

Newsletter-Gewinnspiel
Wir verlosen einen Malkurs für 4 Personen

Wer schon immer einmal die Gelegenheit erhalten wollte, einen Malkurs zu besuchen, der sollte sich die Chance nicht entgehen lassen und sich für den Wiener Newsletter anmelden. Malen wie ein Profi? Mit unserem neuen Newsletter-Gewinnspiel haben alle Abonnenten und diejenigen, die es noch werden wollen, die Möglichkeit, einen Malkurs in der Maya Galerie Wien zu gewinnen. Maryam Mansouri ist eine bekannte iranische Malerin und Künstlerin, deren Werke bereits in verschiedenen Ländern der Welt...

Anzeige
Mediphysio im 19. Wiener Gemeindebezirk bietet qualitativ hochwertige physiotherapeutische Dienstleistungen an und kooperiert dabei mit allen Krankenkassen und Heimphysio. | Foto: Mediphysio
6

Mediphysio
Ihre neue Wahlpraxis für Physiotherapie im 19. Bezirk

Der 19. Bezirk Wien-Döbling heißt die Physiotherapie-Wahlpraxis Mediphysio   (www.mediphysio.at), unseren neuesten Zuwachs in der lokalen Gesundheitslandschaft, herzlich willkommen. Hier erhalten Patientinnen und Patienten individuelle Behandlungen für ihr Wohlbefinden. Mediphysio zielt mit den physiotherapeutischen Leistungen darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und geschwächte Muskeln zu stärken. Ein zentrales Anliegen ist es auch, den Patientinnen und Patienten zu...

Anzeige
Mehr Mobilität, Komfort und Lebensqualität für Seniorinnen und Senioren bietet die mobile Physiotherapie von Heimphysio. | Foto: Heimphysio
6

Physiotherapie-Hausbesuche in Döbling
Kompetente und komfortable Physiotherapie zu Hause im 19. Bezirk

Im 19. Wiener Gemeindebezirk setzt das Unternehmen Heimphysio (www.heimphysio.at) neue Maßstäbe in der mobilen Physiotherapie für ältere Menschen. Mit dem klaren Fokus auf die Bedürfnisse Döblinger Seniorinnen und Senioren bietet Heimphysio einen maßgeschneiderten Service, der es ermöglicht, physiotherapeutische Behandlungen bequem im eigenen Zuhause in Anspruch zu nehmen." Mobilität ist besonders im Alter von entscheidender Bedeutung, da sie für den Erhalt der körperlichen als auch der...

Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Neues Monat, neues Gewinnspiel. Wer sich für den Wiener Newsletter anmeldet, nimmt an der Verlosung zu einem Malkurs teil.  | Foto: Maya Galerie Wien
Mediphysio im 19. Wiener Gemeindebezirk bietet qualitativ hochwertige physiotherapeutische Dienstleistungen an und kooperiert dabei mit allen Krankenkassen und Heimphysio. | Foto: Mediphysio
Mehr Mobilität, Komfort und Lebensqualität für Seniorinnen und Senioren bietet die mobile Physiotherapie von Heimphysio. | Foto: Heimphysio

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Wien auf MeinBezirk.at/Wien

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Wien

MeinBezirk auf Instagram

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.