"Die Gemeinderäte entstauben"

Diskussionsrunde mit Marcel Skerget, Philipp Könighofer und Stefan Hofbauer (v.li.).
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  • hochgeladen von Angelina Koidl

Die WOCHE Mürztal traf die drei Bezirksparteiobmänner Stefan Hofbauer (JVP), Philipp Könighofer (RFJ) und Marcel Skerget (JG) zur Diskussionsrunde. Unisono erklärten sie die Wichtigkeit der Junggemeinderäte. "Gemeinderäte gehören entstaubt" sagt Skerget. "Wir haben einen gültigen Parteitagsbeschluss bei uns in der Region Bruck-Mürzzuschlag, dass auf jeder Gemeinderatsliste verpflichtend ein Vertreter der Jugendorganisation auf einem wählbaren Listenplatz sein soll", erklärt Skerget. Ziel ist es, in den künftigen 19 Gemeinden des Bezirks, in jeder einen Junggemeinderat zu haben. "Ich werde als Bezirksobmann Sorge dafür tragen, dass auf allen Listen der FPÖ, wo es möglich ist, vernünftige Jungendkandidaten Platz finden werden", so Könighofer. Die meisten Junggemeinderäte im Bezirk stellt die JVP mit 25. "Mein klares Ziel ist es natürlich, dass wir auch in Zukunft, stärkste Jungpartei auf Gemeindeebene sind", sagt Hofbauer.

Mobilität & Infrastruktur

Einig sind sich die Jungpolitiker auch bei der Mobilität, um Abwanderung entgegenzuwirken. Hofbauer forciert den Vorschlag des Mobilitätschecks von Gemeinden für Studenten. Gemeinsam mit BR Friedrich Reisinger setzt er sich derzeit auch für die Ausweitung des Jugendtickets auf Studenten ein. "Manche werden immer weg müssen, um Studium oder Ausbildung zu machen", ergänzt Könighofer. Es sei aber auch nötig, Infrastruktur in die Region zu holen, um Leute dazubehalten. "Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass ich eine Fachhochschule mit einer entsprechenden Fachrichtung ins Mürztal hole, wieso nicht", sagt Könighofer. "Warum kann man beispielsweise nicht das Land- und Forstreferat auslagern", so Skerget. Sei unsere Region doch die waldreichste in der Steiermark. Ebenso müssten essentielle, infrastrukturelle Institutionen behalten werden.

Postenschließungen

Die Polizeipostenschließungen sehen alle drei kritisch. Hofbauer spricht von einer "fehlenden Bekenntnis zur ländlichen Infrastruktur", einer "weiteren Ausdünnungs-Maßnahme". "Das sind Infrastrukturinstitutionen, die man einfach braucht", spricht Skerget die Postenschließung in seiner Gemeinde an. Habe man doch im Winter 15.000 Tagesgäste. "Gespart wird letztendlich mit dieser Reform an Beamten und damit an der Sicherheit, das ist ganz klar", kritisiert Könighofer.
Zur aktuellen Debatte rund um ein Rauchverbot in der Gastronomie gibt es geteilte Meinungen. "Ein Rauchverbot ist schon längst überfällig", sagt etwa Skerget. Wirte dürften aber keinen Nachteil erleiden. Jeder der umgebaut habe, solle das Geld zurückbekommen. "Jedem Wirt sollte es frei stehen, ob er ein Raucher- oder Nichtraucherlokal oder ein geteiltes Lokal betreibt", sagt Hofbauer. "Ich kann mit der momentanen Lösung, so wie sie jetzt ist, mit separaten Raucherräumen, ganz gut leben", meint Könighofer.

JVP

Stefan Hofbauer, 21, aus Langenwang (bei der letzten GR-Wahl noch zu jung): Seit 2010 in der Politik, seit 2012 ist er Bezirksobmann der Jungen ÖVP. Stefan Hofbauer ist Angestellter und studiert in Graz Rechtswissenschaften.

RFJ

Philipp Könighofer, 23, Gemeinderat Langenwang: Seit 2006 in der Politik, seit 2010 im Gemeinderat, seit 2009 Bezirksobmann Ring Freiheitlicher Jugend. Philipp Könighofer ist Angestellter, seit Mai im Vorstand der Arbeiterkammer.

JG

Marcel Skerget, 23, Gemeinderat Spital/Semmering: Seit 2009 in der Politik, seit 2010 im Gemeinderat, seit 2014 Bezirksobmann der Jungen Generation. Er studiert Pflegewissenschaften in Graz und macht die Ausbildung zum Diplomkrankenpfleger.

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