Jäger retteten Uhu „Jenny“
Von Ernst Bieber
Bei strömendem Regen entdeckte der Revierjäger Johann Brunner in der Nähe von Leutschach ein durchnässtes, kraftloses Federbündel, das am Rand eines Hopfenfeldes kauerte. Es war ein ausgewachsener Uhu, der verletzt war und nicht mehr fliegen konnte. Brunner holte Jagdpächter Harald Legat zu Hilfe, und gemeinsam bargen sie den Riesenvogel und brachten ihn in ein ungewöhnliches Tierasyl – zum Tierpräparator Reinhard Grubelnik nach Schlossberg.
Grubelnik ist nicht nur im Ausstopfen toter Tiere ein Meister, er hat auch schon zahlreiches Getier gesund gepflegt. Zum Beispiel einen entsprungenen Affen, eine entkommene Riesenschlange oder einen entkräfteten Papagei.
Auch den Uhu, eigentlich ist es ein Uhu-Weibchen, das Grubelnik „Jenny“ getauft hat, wurde von Grubelnik betreut. Die verletzte Kralle wurde behandelt und geheilt. „Jenny“ fühlte sich im kleinen Zoo Grubelniks wohl. Sie schloss mit dem Ara „Balu“ Freundschaft, spazierte an den kleinen Enten im Gartenteich vorbei, ohne Appetit auf sie zu bekommen, und ließ sich von ihrem Pfleger streicheln und liebkosen.
Vor wenigen Tagen entließ Grubelnik den Uhu in die Freiheit in den nahen Wald. Doch jede Nacht kehrt „Jenny“ zu ihrem Helfer zurück. Grubelnik hat eine Wildkamera aufgestellt und kann beobachten, wie der Uhr pünktlich um 23.30 Uhr herbei fliegt und auf der Gartenwiese das Stück Fleisch verschlingt, das Grubelnik für den Vogel deponiert hat.
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