Leibnitz: Friendly Beach Guard klärt Missverständnisse auf
Kulturellen und sprachlichen Missverständnissen präventiv entgegenwirken wollen im Städtischen Bad Leibnitz so genannte „friendly beach guides“.
In Bezirksstadt Leibnitz leben Menschen, die weit mehr als 50 Nationen angehören zusammen. Dazu kommen zusätzlich noch Asylsuchende, Menschen mit dauerhaftem Aufenthaltsrecht und Gäste aus nah und fern, die im Sommer im Städtischen Bad Abkühlung und Erholung suchen.
"Auch in Städtischen Bad Leibnitz gibt es Besucher fremdländischer Herkunft, aus verschiedensten Gründen funktioniert das gemeinsame Baden manchmal nicht ganz so gut, wie wir es uns wünschen würden. Daher haben wir die `friendly beach guides` ins Leben gerufen.", meint Hannes Flieschhackervon der Stadtgemeinde Leibnitz.
Gegen Ängste und Vorurteile
Die Idee hinter dem Projekt "Friendly Beach Guard" erläuterte Bgm. Helmut Leitenberger bei einer Pressekonferenz vor Ort im Städtischen Bad Leibnitz. Im Zuge der Flüchtlingskrise an der Grenze in Spielfeld ist man mit Omar Sharif von der Special Force Security ins Gespräch gekommen, wie man gegenseitigen Ängsten und Vorurteilen begegnen kann.
Mit den vier mehrsprachigen und Multitasking fähigen Herren von der "Friendly Beach Guard", die bei Schönwetter im Städtischen Bad Leibnitz zwischen Bademeister, Einheimischen, Gästen und Fremden aufklärend und vermittelnd ihre Runden ziehen, hat man einen systematischen Lösungsansatz und eine Vereinbarung gefunden. "Sie sind Ansprechpartner für Fremde und Einheimische und können sprachliche Barrieren abbauen helfen, was von Badegästen gut angenommen wird", erklärt Bgm. Leitenberger, der jedoch betont, dass es sich bei den „friendly beach guides“ um keine Security handelt. Damit sollen vor allem bei der heimischen Bevölkerung eventuelle Vorbehalte und gewisse Skepsis gegenüber fremdländischen Badebenützern entkräftet werden.
"Schließlich kommen Badegäste aus dem gesamten Bezirk und viele auch aus dem benachbarten Marburg ins Städtische Bad", ergänzt der Bürgermeister. Da gelte es eben, so Bgm. Leitenberger, durch sprachliche Barrieren und kulturelle Unterschiede bedingte Probleme abzubauen.
Promleme sprachlicher Natur
"Bei unserem Grenzeinsatz haben wir viele Probleme lösen können, die sprachlicher Natur waren. Aufgrund von Vorfällen in Wiener Bädern, wo Asylanten aufgrund kultureller Unterschiede und verschiedener Lebensarten betroffen waren, haben wir nach einer Problemlösung gesucht, die beiden Seiten ein angenehmes Badevergnügen ermöglichen", berichtet Omar Sharif.
"Das beginnt bei der vorherigen Übersetzung der Schilder und Erklärung der Badeordnung. Denn viele Fremde waren ja vorher noch nie in ihrem Leben in einem Swimming Pool gewesen. Wir sagen ihnen, dass sie sich vor dem Schwimmen duschen gehen müssen. Dass sie nicht ins Schwimmbecken hineinspringen dürfen. Wir sind bei den Rundgängen durchs Bad mit den Gästen andauernd im Gespräch und setzen Präventivmaßnahmen", so der Leiter von Special Force Security und von "Friendly Beach Guard", die im Städtischen Bad Leibnitz als erstes steirisches Bad als vermittelndes Bindeglied zwischen Bademeister, sowie in- und ausländischen Gästen kulturelle Unterschiede aufzeigen und erläutern.
Andere Länder, andere Sitten
"Große Missverständnisse gibt es auch in Sachen Kindern", weiß Resa Andami von der "Friendly Beach Guard". "In arabischen Ländern ist man Kindern gegenüber offener. Selbst fremden Kindern kaufen Erwachsene ein Eis oder eine Schokolade, was hierzulande jedoch unüblich ist und anders verstanden wird", meint der „friendly beach guide“.
Finanzielle Basis
Nach einem kostenlosen Probebetrieb der „Friendly Beach Guard“ fordert die Stadtgemeinde die „friendly beach guides“ nun regelmäßig bei Schönwetter gegen Bezahlung stundenweise an. Die Bedeckung der dafür erforderlichen Kosten komme, so Bgm. Leitenberger, aus dem Budget für das Städtische Bad. Der Leibnitzer Ortschef betont auch, dass kein Asylwerber gratis ins Städtische Bad komme. Der Eintritt werde erfasst und abgerechnet.
Alle Bemühungen um entsprechende vorherige Aufklärung der Badegäste sollen verhindern, dass sprachliche und kulturelle Missverständnisse zum Problem werden oder gar zu einem Streit ausarten.
"Es geht uns um ein Badewohlgefühl für alle", betont auch Vizebgm. Karlheinz Hödl.
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