Auf zum Georgisonntag am 24. April
Jahrmarktsprivilegium-Kirchtag-Marktprivileg: Märkte schreiben in St. Georgen an der Stiefing Geschichte.
Die Marktgemeinde St. Georgen an der Stiefing wurde im Jahr 1147 erstmals urkundlich erwähnt. Bis 1558 gab es das Recht, zwei Jahrmärkte abzuhalten. Sicherlich wurde traditionsgemäß der Georgikirchtag von ältesten Zeiten an von Krämern befahren. Aber es gab bisher kein Marktprivileg. Kaiser Ferdinand I. erteilte mit Urkunde vom 28. September 1558 das Privileg für zwei Jahrmärkte und zwar am St. Margarethentag (20. Juli) und am Sonntag vor Simon und Juda (28. Oktober). Den letzten Jahrmarkt nannte man "Schnepfenkirchtag". Dieses Privilegium war ein Meilenstein im wirtschaftlichen Leben des Marktes und brachte Ansehen.
Um 1770 erhielt St. Georgen die Erlaubnis, drei weitere Jahrmärkte abzuhalten: nun auch von offizieller Seite bestätigt der Georgitag (23. April), am Tage des Johannes Nepomuk (16. Mai) und am Matthäus-Tag (21. September). Außer dem Georgimarkt waren sämtliche Märkte zugleich Viehmärkte. Der Viehauftrieb war laut Überlieferungen stets "großartig" und belief sich auf 1200 bis 2000 Stück Vieh. Wahrscheinlich anlässlich von Bränden gingen diese Privilegien 1808 verloren. Diese wurden aber nach umfangreichem Schriftwechsel 1812 neu erteilt. Wie schon einmal 1600 musste der Markt abermals mit dem Schlossherren wegen der Einhebung der Standgelder streiten. 1852 wurde dieses Recht dem Markte zugesprochen. 1904 wurde vergeblich noch um zwei weitere Viehmärkte angesucht, was die wirtschaftliche Bedeutung der Märkte zeigt. Danach wurden immer weniger Märkte abgehalten, da die erforderlichen sanitären Anlagen eine kostspielige Angelegenheit wurden. Aktuell hat St. Georgen laut Dekret vom 21.02.1927 das Recht auf Abhaltung von fünf Markttagen, nämlich am 23. April (Georgitag), 16. Mai (Johannes Nepomuk), 20. Juli (Montag vor Margareta), 21. September (Matthäustag) und 28. Oktober (Montag vor Simon und Juda).
Viele Marktfahrer kommen
Der nächste Markttag wird der Georgisonntag (24. April) sein, für den sich wie früher viele Marktfahrer aus verschiedenen Branchen anmelden. Seitens der Marktgemeinde und der Vereine wird für ein umfangreiches Rahmenprogramm gesorgt. Neben einem Platzkonzert der Pfarrmusikkapelle gibt es Tanzeinlagen, Möglichkeiten sich aktiv daran zu beteiligen, ein Schießkino und eine Sonderausstellung zur Energieregion Stiefingtal mit der Besichtigungsmöglichkeit von Elektroautos, Elektrofahrrädern und Segways sowie vielen weiteren Attraktionen. Für das leibliche Wohl sorgen die Gasthäuser und viele Vereine mit speziellen Schmankerln.
Zu Jahrmarktzeiten wurde und wird noch immer am Pranger die sogenannte Marktfreiheit ausgesteckt: ein ausgestreckter Arm, der ein Schwert trägt.
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