Diskussionsabend in Silberberg: „Was schützt der Naturpark? Was nützt der Naturpark?“

Die Naturpark-Protagonisten (v.l.) Obmann Reinhold Höflechner, Weinbauer Harald Lieleg, Bio-Weinbauer Otto Knaus, Bio-Weinbäuerin Katharina Lackner-Tinnacher, Obmann Herbert Germuth, GF Jörg Raderbauer, Landesweinbaudirektor Werner Luttenberger und Naturpark-GF Matthias Rode informierten.
38Bilder
  • Die Naturpark-Protagonisten (v.l.) Obmann Reinhold Höflechner, Weinbauer Harald Lieleg, Bio-Weinbauer Otto Knaus, Bio-Weinbäuerin Katharina Lackner-Tinnacher, Obmann Herbert Germuth, GF Jörg Raderbauer, Landesweinbaudirektor Werner Luttenberger und Naturpark-GF Matthias Rode informierten.
  • hochgeladen von Heribert G. Kindermann, MA

Das Bildungszentrum für Obst- und Weinbau Silberberg war am 17. Jänner 2017 Schauplatz eines anregenden Abends. Der Naturpark Südsteiermark beschäftigte sich mit der Frage „Was schützt und was nützt der Naturpark?“ Heimische Weinbauern wurde damit der Nutzen des Naturparks für die Landwirtschaft und zukünftige Perspektiven für die Region näher erläutert.
Für Naturpark-Obmann Bgm. Reinhold Höflechner gilt es, das Spannungsfeld Naturschutz und Wirtschaft in Einklang zu bringen und einen Mehrwert aus der Kulturlandschaft zu ziehen.

Kulturlandschaft im Wandel

"Die als Natur-, Lebens-, Erholungs- und Wirtschaftsraum charakterisierte Kulturlandschaft unterliegt Veränderungen", sagte GF Jörg Raderbauer vom Consultingunternehmen „freiland“. "Industrialisierung der Landwirtschaft verändert die Landschaft. Wiesen verwalden. Auf Südhängen dominieren Weingärten, auf Nordhängen Wald. Der als schöne Landschaft wahrgenommene illyrische Mischtyp ist auf dem Rückzug", mahnt Raderbauer. Bei etwa 500 ha bestehe wegen drohender Verwaldung dringender Handlungsbedarf. Landschaftspflege, die ist nicht mehr selbstverständlich wäre und für die Konsumenten bereit wären zu zahlen, verhindere die Zunahme von Waldflächen und erhalte das Landschaftsbild.

Erhalt der Kulturlandschaft

"Schützen durch Nützen macht den Naturpark aus. Für den Erhalt der Kulturlandschaft brauchen wir die Landwirtschaft als Partner mit der wir im Sinne der Biodiversität gemeinsame Projekte umsetzen und ein Netzwerk aufbauen", so Naturpark-GF Matthias Rode. Beispiel dafür sei das Projekt "Biotop Streuobstwiese" ("Opflsoft" Produktion, Abgabe von Obstbaumsetzlingen, Planung & Neuanlage von Streuobstwiesen). Natur- und Kulturlandschaftserhalt wäre mit einem Landschaftspflegeverband Südsteiermark und nachhaltiger Landwirtschaft möglich.
Landesweinbaudirektor Werner Luttenberger fürchtete, das Flächen zum Spielball von Investoren werden: "Der Naturpark muss Veränderungen im positiven Sinn schützen, damit es Weiterentwicklung gibt. Aber wir brauchen auch wirtschaftliche Lösungen, um Streuobstwiesen zu erhalten!" Weinbauer Harald Lieleg vom "Kollerhof" sah im Ausverkauf von Flächen die Gefahr einer Verwilderung, da neue Eigentümer oft nicht mähen. Das Wild brauche Wiesen, sonst komme es in den Weingarten.

Erhalten und weiterentwickeln

"Erhalt und Weiterentwicklung der vielfältigen Kulturlandschaft verlangen aktive Arbeit und Unterstützung der Bauern durch den Naturpark", so Katharina Lackner- Tinnacher, die Pflanzenschutz, Verzicht auf Herbizide sowie auf Mineral- und Künstdünger als Herausforderungen im Bioweinbau sieht.

Weinbau und Tourismus

"Der Weintourismus ist der Jobmotor, der die ländliche Abwanderung einbremst und der Bevölkerung Perspektive gibt", bemerkte Obmann Herbert Germuth (TV „Die Südsteirische Weinstraße“).

Naturpark Spezialitäten Südsteiermark

"Die 17 Mitgliedsbetriebe des Vereins Naturpark Spezialitäten Südsteiermark liefern mit ihren Produkten, auch abseits vom Wein, einen Beitrag zum Erhalt der Naturlandschaft", betonte Obmann Otto Knaus.
Die an die Impulsvorträge anschließende Diskussion moderierte Waltraud Harb.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Eine Karriere bei Hereschwerke öffnet Türen. | Foto: Hereschwerke
2

Vorzeigebetriebe
Hereschwerke: Leidenschaft für Elektrotechnik

Hereschwerke feiert 135-jähriges Jubiläum und bildet kontinuierlich Lehrlinge für die Zukunft aus.  Seit 1889 hat die Unternehmensgruppe Hereschwerke eine beeindruckende Reise durch Familientradition, Innovation und Leidenschaft für Energie erlebt. Von den Anfängen als Mühlenbetrieb bis zur globalen Expansion stehen sie für Kontinuität und wegweisende Innovationen in Elektrotechnik und erneuerbarer Energie. Die Hereschwerke sind einer der führenden Betriebe des Landes, wenn es um...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Silvia Dresbach
Mit dem Rohbau nimmt das geplante Eigenheim Gestalt an.  | Foto: Gina Sanders/Fotolia
4

Wir bauen ein Haus
Der Rohbau: Wichtigste Grundlage für die Zukunft

Der Rohbau ist das Grundgerüst des Hauses und bedarf besonderer Planung. Hier haben "Häuslbauer" die Qual der Wahl - angefangen von Bauweise über Heizungssystem bis hin zur richtigen Raumplanung.  Trotz steigender Preise und langer Wartezeiten ist der Traum vom Eigenheim bei vielen Menschen noch immer fest verankert. Jetzt ist es an der Zeit sich über durchdachte Raumkonzepte, nachhaltige Materialien und effiziente Heizsysteme Gedanken zu machen. Wenn der Rohbau ansteht, sollte man sich...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Kerstin Reinprecht
Anzeige
IIn Gamlitz wird für Einheimische und Touristen viel geboten. Vor allem Genießer kommen auf ihre Kosten. | Foto: Harry Schiffer
1 6

Gamlitz sperrt auf
Wein, Musik und viel Lebensgefühl in Gamlitz

Neben den vielfältigen Aktivitäten in der Tourismusgemeinde Gamlitz wird im heurigen Jahr ein besonderer Fokus auf die Ortskernentwicklung gelegt und es stehen zahlreiche bauliche Maßnahmen an. GAMLITZ. Mit dem Frühlingsbeginn erwacht nicht nur die Natur zu neuem Leben, sondern auch das Veranstaltungsleben in Gamlitz wenn es am 22. März heißt "Gamlitz sperrt auf". Die Restaurants, Buschenschenken und Hotels locken mit exzellenten Genüssen, die perfekt zum Start in die wärmere Jahreszeit passen....

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Patricia Reiterer
Wolfgang Klemencic, Manfred Kolaritsch, Edwin Baumann (v.l.) sind für jede Spende, die zu 100 Prozent der Platzsanierung zugute kommt, dankbar.
Aktion 6

Leibnitz
Neuer "Aufschlag" in Leibnitz, Tennisverein startet Crowdfunding

Die Kosten für die Sanierung des Tennisplatzes in Leibnitz sind enorm. Jetzt startet der Tennisverein ein Crowdfunding. Wer spendet, kann auf MeinBezirk Karten für das bereits ausverkaufte ATP-Turnier in Wien gewinnen. LEIBNITZ. Idyllisch gelegen an der Au, zählt die Tennisanlage des Sportverein Leibnitz-Tennis zu den schönsten Tennisplätzen in der Südsteiermark und bei jedem Aufschlag werden Tennisspielerinnen und Tennispieler sowie Fans der gelben Filzkugel daran erinnert, dass hier Thomas...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Waltraud Fischer

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.