Der elektronische Akt wird Realität
Das Anlagenreferat der BH Leoben startet am 2. Februar mit dem papierlosen Behördenverfahren.
LEOBEN. E-Mail und Internet haben unser Leben verändert. Ohne Papier werden private wie geschäftliche Angelegenheiten in Sekundenschnelle abgewickelt. Aber wie ist das im Umgang mit Behörden? Hier bietet das "E-Government" immer mehr Anwendungsmöglichkeiten. Telefonbücher, Statistiken, Datenbanken und Messdaten können online abgerufen werden.
Bei Amtswegen herrscht allerdings oft noch "Papierkrieg". Aber nicht mehr lange. Bund und Länder wenden verstärkt den "elektronischen Akt" (ELAK) an. Jetzt soll auch in den Bezirkshauptmannschaften die Ära des zeit- und ressourcenaufwändigen Papierakts zu Ende gehen.
"In der Praxis bedeutet das, dass sämtliche Unterlagen elektronisch bearbeitet und weitergeleitet werden", berichtet der Leobener Bezirkshauptmann Walter Kreutzwiesner. In Leoben wird seit gut einem dreiviertel Jahr an einem Pilotprojekt gearbeitet. Während im Leitungsbereich und in der inneren Organisation Papier bereits weitgehend verbannt wurde, wird mit 2. Februar im Anlagenreferat der elektronische Akt umgesetzt.
"Beispielsweise können die Unterlagen für Gewerbeanmeldungen und Betriebsanlagenansuchen nunmehr elektronisch eingereicht werden", erklärt Referatsleiter Wilhelm Edlinger. Der Kunde könne aber selbst wählen, ob er die Daten elektronisch oder wie bisher auf Papier liefert.
Auch die Behörde steht vor großen technischen und juristischen Herausforderungen, denn es gilt, die verfassungsrechtlichen Vorschriften einzuhalten. Die Mitarbeiter sind gut geschult, technisch wurde gewaltig aufgerüstet. "Die Datenleitungen und die Serverkapazitäten wurden verstärkt, viele Arbeitsplätze wurden mit leistungsstarken PCs und größeren Bildschirmen ausgestattet", sagt Projektleiter Herbert Hatzenbichler. In Leoben wird "ELAG" am Maria Lichtmesstag gestartet, Murau folgt in Kürze. Im Laufe des Jahrs soll dann in allen steirischen Bezirkshauptmannschaften ein elektronisches Licht aufgehen.
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