Ein emotionaler Abschied
Dechant Maximilian Tödtling feierte im Stift Leoben-Göß Abschied von seiner Glaubensgemeinde.
LEOBEN. "Ich bin schwer allergisch gegen Abschiede", sagte Dechant Maximilian Tödtling beim Festgottesdienst im Stift Göß am heutigen Sonntag. Während der Festmesse kämpfte er - wie viele Mitglieder seiner Glaubensgemeinde - mit den Tränen. "Wir sind als Kirche gemeinsam unterwegs, das werden wir auch weiter tun. Denn unsere Verbundenheit geht weiter" versprach Tödtling.
Er hatte am Ostermontag offenbart, dass er aus Liebe zu seiner langjährigen Partnerin Nora Musenbichler aus dem Kirchendienst ausscheiden werde: "Damit das Versteckspiel eine Ende hat." Der Abschied von den Menschen im Pfarrverband Leoben-West fiel ihm sichtlich schwer.
Max Tödtling war ein überaus beliebter Seelsorger, innerhalb der Kirche wie im weltlichen Leben der Stadt. Bezirkshauptmann Walter Kreutzwiesner und Simon Sebanz, der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, dankten ihm für seine Arbeit, durch die er in Leoben Brücken unter Gläubigen gebaut hat.
Tosender Applaus kam auf, als Bürgermeister Kurt Wallner in seiner Laudatio aus einem Zeitungsinterview mit dem scheidenden Dechant zitierte. "Ich finde es schade, dass meine Nora und ich uns in der Kirche nicht als Pfarrerehepaar für den gemeinsamen Glauben an Gott und die Liebe einsetzen können", hatte Tödtling gesagt. In der Hoffnung, dass in Sachen Zölibat noch nicht das letzte Wort gesprochen sei.
Zitiert:
Der Leobenener Bürgermeister Kurt Wallner: "Max Tödtling hat den Pfarrverband
Leoben zusammengeschweißt".
Bezirkshauptmann Walter Kreutzwiesner: "Die Entscheidung von Max Tödtling hat bei uns eine gewisse Zerissenheit bewirkt."
Maximilian Tödtling: "Wir haben gemeinsam gefeiert, in der Kirche und außerhalb dr Kirche. Ich denke, wir haben kaum etwas ausgelassen."
Simon Sebanz, Vorsitzender des Gösser Pfarrgemeinderates: "Ich danke dir für acht gemeinsame Jahre."
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