Ein Platz für Schachlegende Rudolf Spielmann
Ein großer Moment für das „königliche Spiel“: Am 9. Juli 2011 wurde der Platze vor dem Haus des Schachsports am Marathonweg nach der Schach-Legende Rudolf Spielmann benannt.
Ein historischer Anlass, bei dem Michael Ehn das Martyrium eines der besten österreichischen Schachspieler aller Zeiten in Erinnerung rief. Rudolf Spielmann, 1883 in Wien geboren, musste als Jude nach Schweden emigrieren, wo er in bitterer Armut 1942 verstarb.
Er gilt als der „Letzte Schachspieler der romantischen Schule“ und hat rund 120 Schachtourniere absolviert, von denen er 33 gewann. Lange Zeit wurden er und sein Schicksal vergessen. Michael Ehn: “Erst mit dem heutigen Tag, fast 70 Jahre nach seinem Tod, kehrt der Name Rudolf Spielmann wieder dauerhaft in seine Heimatstadt zurück."
Niemals vergessen!
Stadträtin Sonja Wehsely freute sich als Leopoldstädterin besonders über den neuen Gedenkplatz gleich neben dem Stadion: „Politik findet in jedem Bereich statt, auch im Sport“, betonte Stadträtin Sonja Wehsely. „Jeder von uns ist gefordert, mit Umsicht in seinen Lebensbereichen darauf zu achten, dass sich diese Dinge nicht wiederholen können und dürfen.“
Ariel Muzicant, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, bedankte sich in seiner Rede bei der Stadt Wien und den Funktionären des Wiener Schachverbandes, die ermöglicht hatten,(dass die Platzbenennung passend während der Europäischen Makkabi Spiele stattfinden konnte. Leonie Christenson, die Großnichte von Rudolf Spielmann, war mit Familie extra aus London angereist. Sie überbachte mit Tränen in den Augen den Dank der ganzen verbliebenen Familie.
Simultan gegen die weltbeste Frau
Nach der feierlichen Enthüllung der Gedenktafel durch Stadträtin Sonja Wehsely, Judit Polgar, Spielmanns Großnichte Christenson, Oskar Deutsch, Organisator der Makkabi Spiele und Christian Hursky, seit 2008 Präsident des Schachverbandes, forderten 22 SchachspielerInnen die Großmeisterin Judit Polgar - die beste Schachspielerin der Welt - im Simultanschach. Wehsely eröffnete am ersten Brett für die Budapesterin Polgar, die in der Folge gleich 18mal siegreich blieb.
„Nicht umsonst ist sie seit 1989 die beste Schachspielerin der Welt!“ so Präsident Hursky, der sich ebenfalls geschlagen geben musste. Zwei schafften allerdings einen Überraschungssieg: Der junge Este Mark Lapidus, Teilnehmer an den Makkabi Spielen und der Wiener Meisterkandidat Michael Ernst.
Eines der zwei Unentschieden erreichte der ehemalige Vizepräsident Manfred Prager, der die junge Polgar im Simultanschach bereits früher einmal besiegt hatte. Hursky abschließend: „Es verbleibt ein Festtag für das Schachspiel!“
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