Zu wenig Zeit für Fußgänger: Die Ampel in der Praterstraße schaltet zu schnell
Anrainer beschweren sich über die viel zu kurze Ampelphase auf der Praterstraße/Ecke Rotensterngasse.
LEOPOLDSTADT. Die Praterstraße ist eine der wichtigsten Hauptdurchzugsstraßen in der Leopoldstadt. Tausende Autos finden hier täglich ihren Weg von der Innenstadt über den Praterstern und die Reichsbrücke nach Transdanubien und wieder zurück.
Als Fußgänger bräuchte man sich beim Überqueren der Praterstraße keine Sorgen machen, wäre die Ampelphase nicht zu kurz, so Anrainerin Marianne Jacoba. Sie ist durch eine Geschichte im Bekanntenkreis traumatisiert. Ein Freund hatte einen Unfall auf der Praterstraße/Rotensterngasse. Kurze Zeit später verstarb er an den Folgen des Unfalls. "Wenn man die Hälfte der Praterstraße erreicht hat, fängt es schon an zu blinken", sagt Marianne Jacoba. Sie sorge sich vor allem um ältere Menschen, die es nur knapp vor der Rotphase über die Straße schaffen. "Was denken Sie, was passiert, wenn eine junge Mutter über die Praterstraße geht, und auf halbem Weg wird es rot", so die Anrainerin. Bei einem Lokalaugenschein merkt man, dass sich die Anrainer an die Ampel gewöhnt haben. Sie gehen etwas gestresster über die Straße, als das bei anderen Ampeln üblich wäre. Die Ampel wird tatsächlich früh rot, allerdings nehmen die Autofahrer durchaus Rücksicht auf die Fußgänger. Unachtsame Autofahrer trifft man nicht nur auf der Praterstraße.
Genug Zeit für Fußgänger
Laut Magistratsabteilung 33 ("Wien leuchtet") geht hier dennoch alles mit rechten Dingen zu. "Bei der Ampelanlage Praterstraße/Rotensterngasse beträgt die Fußgängergrünzeit über die Praterstraße mindestens 16 Sekunden, die anschließende Räumzeit (die Zeit zwischen der Rotphase der Fußgänger und der Grünphase der Autofahrer) 10 Sekunden. Hier ist bei einer Schutzweglänge von 22 Metern eine Gehgeschwindigkeit von 3 km/h für die Überquerung der Praterstraße erforderlich, die auch für ältere Personen zumutbar ist", heißt es aus der Magistratsabteilung. Eine Verlängerung der Grünphase wäre hier außerdem nicht möglich, da es zu Fahrzeugrückstauungen kommen würde.
Unlängst machten die Grünen in der Leopoldstadt mit einem Vorschlag zum Rückbau der Praterstraße auf zwei Spuren von sich hören. Ein Vorschlag, der seitens der Bezirksvorstehung jedoch abgelehnt wird.
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