Anstoß zur Hilfe in der Not

Barbara Kabas gründete die Plattform Gastfreundschaft im Bezirk Liezen.
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Einen Informations- und Vernetzungsabend zur Flüchtlingsunterbringung gab es vergangene Woche in Liezen. Organisiert wurde die Veranstaltung von Barbara Kabas und Johanna Gruber. Diese stand ganz unter dem Motto Ängste durch Informationen und positive Beispiele von Gastfreundlichkeit zu beseitigen.
Für Informationen rund um das Thema Unterbringung von Asylanten zeichnete Valdet Abrashi von der Caritas verantwortlich. Er selbst stammt aus dem Kosovo und floh in den 90er Jahren nach Österreich. "Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass es in den 90er Jahren schon so viel Interesse an Flüchtlingsunterbringung gegeben hätte", erklärte er. Die Caritas sei grundsätzlich mit Asylverfahren in Österreich wenig zufrieden, da diese manchmal bis zu zwölf Jahren dauern.
Große Kritik erntete auch der Betreuungsschlüssel der Caritas. Dieser liegt bei 1:180, das heißt, pro Flüchtling "dürfen" sich Mitarbeiter nur 13,4 Minuten Zeit nehmen.

Gesetzlich geregelt
Für die Grundversorgung von Asylwerbern kommen zu 60 Prozent Bund und 40 Prozent das Land auf. Bezüglich der Quadratmeteranzahl in der Unterbringung gibt es vorgeschriebene Mindeststandards. Die Zuweisung erfolgt durch die Behörde, sprich der Asylwerber kann sich das Quartier nicht selbst aussuchen. Dieser muss weiters täglich durch seine Unterschrift die Anwesenheit bestätigen.
Der Quartiergeber ist grundsätzlich verpflichtet immer montags seine freie Kapazitäten zu melden und bei einer Zuweisung eine sofortige Aufnahmebestätigung zu tätigen. Zu seinen Aufgaben gehört auch die Erstorientierung und laufende Begleitung und Betreuung sowie Aushändigung von Startpaketen (Hygieneartikel, Geschirr, etc.).

Positive Beispiele
Astrid Remschak von der Volkshilfe Admont-Gesäuse sprach über ihre persönlichen Erfahrungen mit Asylwerbern. In Admont wurde eigens vom Verein ein "Sprachgarten" angelegt, wo sich Asylanten treffen und sich austauschen können. Als ein Bindeglied zwischen Bevölkerung und Flüchtlingen sieht sich die Volkshilfe dabei vor Ort.
Auch die Niederöblarnerin Elisabeth Berger berichtete über die Aufnahme einer 5-köpfigen afghanischen Familie. "Zwei Wörter, die alles ausdrücken - gesucht und gefunden", beschreibt sie ihre Erfahrungen. Seitens der Niederöblarner Bevölkerung kam eine große Unterstützung und Interesse.

Informationen
Beim Vernetzungsabend diskutierte man in drei Gruppen über weitere Möglichkeiten. Die Aufklärung der Bevölkerung, Bürgermeister ansprechen, Gemeinden informieren sowie Projekte an Schulen wurden dabei genannt.
Alle Interessierten können sich hierzu bei Barbara Kabas unter familie.kabas@aon.at melden.

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