Graffitis: Die Sprayer meiden den Bezirk Lilienfeld
Verstärkte Polizeipräsenz und Aufklärungsarbeit führten zu deutlichem Rückgang der Sprüh-Aktionen.
BEZIRK LILIENFELD. Früher sah man sie nur in Krimis aus New York, heute sind sie bis in die entlegendsten Gebiete vorgedrungen. Graffitis verursachen jährlich einen Schaden in Millionenhöhe. Die Sprayer hinterlassen ihre „Kunstwerke" und Unterschriften (Tags) an Hauswänden, Zügen und Brücken. Wir haben uns an die Fersen der Sprühdosen-Aktionisten geheftet.
"Tatort" Hainfeld
An einem Wohnhaus am Hainfelder Müchlweg prangt unübersehbar ein "CWSK"-Schriftzug. "In der Unterführung der B 18 finden sich weitere Spuren der Sprayer", berichtet Stefan Scheiblecker, der die "Kunstwerke" vom Fenster seines Hauses bewundern kann.
Starker Rückgang
Bei der Polizei gingen die Graffiti-Anzeigen in den letzten Jahren stark zurück. Im Jahr 2014 wurden 20 Sprühaktionen gemeldet, zwei davon konnten aufgeklärt werden. Im vergangenen Jahr gingen nur noch elf Anzeigen ein.
Bezirkspolizeikommandant Major Michael Hochgerner führt dies darauf zurück, dass in Hainfeld eine Tätergruppe ausgeforscht werden konnte.
Ein ehemaliger Sprayer, der vor über zehn Jahren in Wien seine Spuren an vielen Orten hinterließ, dabei erwischt wurde und heute aufgrund dieser unrühmlichen Vergangenheit anonym bleiben möchte, berichtet im Gespräch mit den Bezirksblättern: "Ich bin damals über falsche Freunde in die Szene geraten. Uns war ganz einfach langweilig und wir wollten etwas aussagen. Die Paradedisziplin waren Schnell- und Regionalbahnen." Der "Kick" bestehe darin, die Gleisanlagen genau auszukundschaften und sich nicht erwischen zu lassen.
"Damals war ich stolz, wenn der Regionalzug mit meiner 'Botschaft' durchs Land fuhr", berichtet der Ex-Sprayer, der heute in Traisen lebt und mit Graffitis nichts mehr zu tun haben will. "Eines Tages wurde ich erwischt und die Folgen waren für meine berufliche Laufbahn nicht unbedingt sehr förderlich", erklärt der Gel
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