"Betonierte" Autos in Ramsau
"Mehr als hundert Fahrzeuge beschädigt": Bürgerliste schaltet Rechtsanwalt für Geschädigten ein.
RAMSAU. In Ramsau gehen die Wogen hoch. Dieses Mal nicht aus politischen Gründen, sondern wegen einer Straßensanierung. Bei den Arbeiten wurde Zement auf die Fahrbahn gespritzt. "Normalerweise kein Problem, aber in diesem Fall wurden über einhundert Autos durch den nassen Beton gelotst", so Ferdinand Reicherstorfer.
"Teure Reparaturen"
"Und das hat es in sich: der Zement klebt an vielen Fahrzeugen und lässt sich kaum entfernen. Besonders am Unterboden der Autos sind verschiedene Schäden möglich. Achsteile, Kühler und Katalysatoren sind gefährdet. Teure Reparaturen und Probleme beim jährlichen "Pickerl" können die Folge sein", so Stefan Steinacher. Aufgedeckt wurde das Ausmaß der Misere durch die Gemeinderäte der örtlichen Bürgerliste. Listenführer Stefan Steinacher: "Obwohl die Schäden der Gemeinde bekannt waren wurden die betroffenen Autofahrer überhaupt nicht informiert. Wir wollen jetzt helfen." Auch die bisherige Abwicklung der Defekte sei kurios verlaufen. Ein erster Begutachtungs-Termin mit Massenabfertigung von etwa 80 Autos verlief chaotisch. Gemeinderat Karl Spendlhofer dazu: "Es gibt eine Zwei-Klassen-Behandlung der Geschädigten. Einige bekamen bereits Schadenersatz, andere werden einfach nur vertröstet und hingehalten." Da bis heute weder von der Gemeinde noch von sonstigen Beteiligten konkrete Hilfestellung angeboten werde, habe die Bürgerliste beschlossen, einen Rechtsanwalt zu beauftragen, damit die Schäden für alle betroffenen Autos geltend gemacht werden können.
"Baufirma verantwortlich"
"Der NÖ Straßendienst hat Aufträge an Baufirmen zur Durchführung der erforderlichen Bauarbeiten vergeben. Die beauftragten Baufirmen haben bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Lilienfeld die erforderlichen Bescheide zur Durchführung der Bauarbeiten erwirkt. Für etwaige während der Baudurchführung entstandene Schäden an privatem Eigentum haften die bauausführenden Firmen", erklärt Andreas Terian von der NÖ Landesregierung.
Geschädigte können sich unter Betonschaden@gmx.at oder beim Postpartner in Ramsau melden.
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