Lilienfeld: E-Tankstellen sind Mangelware
Während andere Bezirke über Verkaufsrekorde jubeln, haben Elektroautos in Lilienfeld kaum Chancen.
BEZIRK LILIENFELD. Die Elektromobilität startet in Niederösterreich durch. Im ersten Halbjahr 2016 wurden in unserem Bundesland 417 E-Autos neu zugelassen, mehr als doppelt so viele wie im ersten Halbjahr des Vorjahres. Nur der Bezirk Lilienfeld hinkt mit fünf Neuzulassungen weit hinterher.
Regionale Unterschiede
Innerhalb von Niederösterreich gibt es bei den E-Autos große regionale Unterschiede, wie eine Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigt. Im Bezirk Mödling wurden mit 40 die meisten E-Autos neu zugelassen, dahinter der Bezirk Mistelbach mit 34 und der Bezirk Baden mit 33. Wird aber der Anteil der E-Autos an den Pkw-Neuzulassungen betrachtet, dann liegt der Bezirk Waidhofen/Thaya mit 4,3 Prozent klar an der Spitze, gefolgt vom Bezirk Horn mit 3,2 Prozent und dem Bezirk Mistelbach mit 2,9 Prozent. Landesweit kommen E-Autos bei den Neuwagen auf einen Anteil von 1,3 Prozent (Lilienfeld 1,5 Prozent).
Waldviertler Vorreiter
„Der hohe Anteil im Waldviertel kommt nicht überraschend. Denn E-Autos sind für die Region und für kleine Orte bestens geeignet“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.
Warum funktioniert es im Waldviertel, aber nicht im ebenso ländlichen Lilienfeld? "Ganz einfach", erklärt Klaus Reiter, Elektromobilitätsexperte der Firma Elomo in Traisen, "in unserem Bezirk gibt es derzeit nur 14 E-Tankstellen. Es wäre ein Anfang, wenn jedes Gemeindeamt über eine Schnellladestation für E-Autos und eine Steckdose für zweispurige Elektrofahrzeuge verfügen würde. Die Energiekosten von wenigen Cent pro Ladung können hier doch kein Problem sein".
Hoch sei die Nachfrage im Bezirk Lilienfeld laut Klaus Reiter nur bei Elektroscootern, die nicht anmelde- und helmpflichtig sind.
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