Die neue Straßenbahn ist auf Schiene
BEZIRK (jup). Am 10. September ist es soweit – die neue Straßenbahnlinie 4 fährt bis zum Trauner Schloss. "Die Vollendung des zweiten Bauabschnitts leistet einen wichtigen Beitrag zum Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes. Eine gute Anbindung ist nicht nur für die ansässigen Wirtschaftsbetriebe, sondern auch für die Jugendlichen in der Region zentral", sagt Landesrat Günther Steinkellner. In den nächsten Jahren sollen Haid und Ansfelden erschlossen werden, eine Einigung mit der Asfinag bezüglich der Nutzung des vorhandenen Verkehrsnetzes stehe allerdings noch aus.
Besonderheiten der Strecke
Die Kosten für die Fertigstellung der beiden Abschnitte bis zur Trauner Kreuzung beziehungsweise bis zum Trauner Schloss haben rund 73 Millionen Euro betragen. Davon sind 54 Millionen auf die Baukosten, der Rest mitunter auf die Ablöse von Grundstücken entfallen. Der Abschnitt bis zum Trauner Schloss umfasst drei neue Haltestellen. "Das Besondere an der Strecke ist der rund 400 Meter lange Eingleisabschnitt im Bereich des Trauner Hauptplatzes. Dort konnte aus Platzgründen keine zweigleisige Streckenführung angelegt werden", sagt Herbert Kubasta, Geschäftsführer der Schiene OÖ GmbH und OÖ Verkehrsverbund Organisations GmbH. Aus diesem Grund wurde dort eine spezielle Weiche eingebaut.
Obwohl der Vollbetrieb erst aufgenommen wird, sind schon einige Straßenbahnen auf der Strecke unterwegs - rund 170 Mitarbeiter der Linz Linien absolvieren derzeit Schulungsfahrten, um sich mit der Strecke vertraut zu machen. Eingesetzt werden entlang des Abschnitts etwa spezielle Lichtanlagen, die eine optimale Abstimmung der Straßenbahnen mit dem Straßenverkehr im Kreuzungsbereich ermöglichen sollen.
Ende der Kernzone
Die Linie 4 verbindet die Städte Linz, Leonding und Traun und ist mit ihrer Stadtgrenzen überschreitenden Führung einzigartig in Österreich. Die Kernzone Linz endet bei der Trauner Kreuzung. Aus diesem Grund muss für die Weiterfahrt nach Traun zusätzlich ein OÖVV-Fahrschein gelöst werden. Eine Erweiterung der Kernzone sei laut Steinkellner aus finanziellen Gründen nicht möglich, da diese Kosten über 4 Millionen Euro verursachen würde. Die entsprechenden Karten können an den neuen Automaten der Linz-AG erworben werden. Bis 2017 werden zudem die An- und Abfahrtszeiten der Straßenbahnen und jene der Welser Busse angepasst, um das Angebot für die Fahrgäste zu optimieren.
Erwartungen
Mit der Fertigstellung des Projektes soll auch der Wirtschaftsstandort Traun gestärkt werden und der Standort attraktiver werden. "Ein erster Aufschwung ist schon zu bemerken, die Nachfrage nach Wohnungen steigt stetig an", sagt Bürgermeister Rudolf Scharinger.
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