58 Jahre Arbeit und Unmengen von Sand

Michael Altmann gemeinsam mit der Filmcrew. Am 23. April strahlt ServusTV die Epsiode aus.
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Mit dem „Altmannstollen“ schuf Michael Altmann aus Leonding ein Zeugnis für die Ewigkeit.

LEONDING (wom). Ein
schier unglaubliches, 200 Meter langes Stollensystem trieb der Leondinger im Alleingang in den Kürnberg. Insgesamt 58 Jahre arbeitete er an seinem Lebenswerk. Ausgangspunkt für das Projekt war eine Geschäftsidee. „1958 wollte ich als 23-Jähriger auf meinem Grundstück eine kleine Jausenstation errichten, für die ich bereits einen kleinen Stollen angelegt hatte. Als dieses Projekt aufgrund von Auflagen scheiterte, habe ich einfach weitergegraben“, erzählt der Altmann. So entstanden weitere Stollen. Der längste davon geht in einem gewundenen Gang tief unter die Erde. „Da ich auf meinem Grundstück über 100 Tiere hielt, benötigte ich viel Wasser. Also habe einen Brunnen angelegt“, betont der Leondinger.
In den ersten Jahren arbeitete sich Altmann mittels Spitzhacke durch das Sandgestein. Später kamen auch ein von ihm selbst konstruierter Bohrer sowie Sprengstoff zum Einsatz.
„In meiner Jugend habe ich Maschinenschlosser gelernt. Zudem bin ich Mitglied bei der Feuerwehr, wo ich das Sprengen erlernte“, sagt Altmann. Die Tonnen an Material, die er per Scheibtruhe aus seinem Stollen holte – an guten Tagen schaffte er rund 30 Fuhren – verschenkte er an Leute, die den Baustoff gut gebrauchen konnten. „So war mir geholfen und den Leuten auch“, sagt Altmann.
Über den Stollenbau selbst wusste der Leondinger damals nicht viel. „Ein Bekannter erklärte mir, wenn man einen 100er-Nagel in der Wand versenken kann und dieser das Körpergewicht tragen könne, kann man weitergraben. An diesen Vorsatz habe ich mich gehalten“, so Altmann. Erst vor acht Jahren stellte der Pensionist aus gesundheitlichen Gründen seine Grabungen ein.

Kunst und Besucher

Vor rund 30 Jahren hat Altmann zudem begonnen, sein Stollensystem auch künstlerisch zu gestalten. Überall an den Wänden befinden sich von ihm gefertigte Malereien, inspiriert aus allen Kulturkreisen. „Dann hat jeder was davon“, meint der Leondinger, der sein Lebenswerk auch der Öffentlichkeit präsentiert. Drei vollgeschriebene Gästebücher mit Unterschriften aus der ganzen Welt zeugen davon. „Der gesamte Stollen ist von offizieller Stelle kommissioniert und sicher“, betont Altmann.

Filmcrew vor Ort

Aufgrund seines unglaubliche Schaffens, wurde auch das Fernsehen auf Michael Altmann aufmerksam. Die Firma „degnfilm“ aus Salzburg, welche für den TV-Sender ServusTV das Format „Hoagascht“ produziert, widmet dem Leondinger „Stollengräber“ eine ganze Sendung. In dem Volkskultur-Magazin werden spannende regionale Geschichten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz präsentiert. Sendetermin ist am Samstag 23. April, um 19:40 Uhr.

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