"Dach über dem Kopf" für Flüchtlinge

Gunther Trübswasser, Sarah Kotopulos, Karen, Gerhard Haderer und Sarmad. | Foto: SOS Menschenrechte
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Sie war erst 17 Jahre alt und schwanger, als sie aus Kenia flüchtete. Ihr Vater wollte Karen zur Heirat zwingen. Wäre sie geblieben, hätte ihr eine Genitalverstümmelung gedroht. Seit sechs Jahren wartet sie gemeinsam mit ihrem Sohn Ian auf ein Ergebnis ihres Asylverfahrens. Darauf wartet auch der 29-jährige Sarmad seit einem Jahr. Bisher hat jedoch noch nicht einmal das erste Gespräch zu den Fluchtgründen stattgefunden. Der biologische Anthropologe ist Angehöriger einer unterdrückten Volksgruppe im Irak. Nach einer Demonstration vor der Universität gegen die willkürliche Tötung und systematische Unterdrückung konnte er von einem Tag auf den anderen nicht mehr nach Hause zurück.

Neue Heimat für Flüchtlinge

Beide haben im Linzer Flüchtlingswohnheim, das vom Verein SOS Menschenrechte betrieben wird, ein Stück Heimat gefunden. Seit rund 20 Jahren werden in dem Haus in der Rudolfstraße Flüchtlinge im Rahmen der staatlichen Grundversorgung betreut. 60 Personen finden hier Platz. Derzeit leben 52 Erwachsene und acht unbegleitete Minderjährige in dem Haus, das nun dringend eine Generalsanierung braucht. "Alle Elektro- und Wasserleitungen müssen getauscht werden. Wir brauchen auch neue Heizungsrohre und die Fenster müssen erneuert werden", sagt Sarah Kotopulos, Geschäftsführerin von SOS Menschenrechte.

Spendenaktion "Dach über dem Kopf"

Insgesamt benötigt der Verein in den nächsten Monaten mindestens 300.000 Euro für das 70 Jahre alte Haus. Mit der Kampagne "Dach über dem Kopf" sollen für die Sanierung Geld- und Sachspenden gesammelt werden. In den kommenden Monaten finden dazu zahlreiche Aktionen, Versteigerungen, Solidaritäts- und Benefizveranstaltungen statt. Dabei erhält SOS Menschenrechte auch Unterstützung von Prominenten und Künstlern, etwa Cartoonist Gerhard Haderer oder vom Team des Landestheaters.

Integraler Bestandteil der Nachbarschaft

"Wir nehmen damit unser Schicksal selbst in die Hand", sagt Gunther Trübswasser, Vereinsvorsitzender von SOS Menschenrechte. Der Verein möchte selbst einen Beitrag leisten. Auch deshalb, weil nach mehr als 40 Verhandlungsrunden mit der Politik keine Finanzierungslösung gefunden wurde, so Trübswasser. "Wir brauchen jede Spende, damit wir das Haus aus eigener Kraft erhalten können." Für einen Flüchtling bekommt der Verein 19 Euro pro Tag. 5,50 Euro bleiben beim Asylsuchenden, vom restlichen Geld werden die Personalkosten, Strom, Wasser und eben auch die Instandhaltung bezahlt. "Das Haus ist in der Nachbarschaft gut integriert und als Homebase von SOS Menschenrechte auch Anlaufstelle für Freiwillige, Ort für Projekte und mehr. Wir wollen es daher unbedingt erhalten", so Kotopulos.

Spendenkonto:
SOS-Menschenrechte, Hypobank OÖ
IBAN: AT20 5400 0000 0037 1328
BIC: OBLAAT2L
Die Spende ist steuerlich absetzbar.

Mehr Infos zur Spendenaktion auf www.sos.at

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