"Nichts schenken ist auch keine Lösung"

Nikolas Gerstgrasser von der psychiatrischen Abteilung der Landes-Nervenklinik Linz
  • Nikolas Gerstgrasser von der psychiatrischen Abteilung der Landes-Nervenklinik Linz
  • hochgeladen von Johannes Grüner

LINZ. Der Advent ist nicht nur die Zeit liebevoller und besinnlicher Rituale – er ist auch eine Zeit der Gegensätze. Während die einen voll Vorfreude anfangen, Kekse zu backen und besinnlich durch Weihnachtsmärkte schlendern, ist der ganze Vorweihnachtstrubel für andere ein Grund, gereizt den Kopf in den Sand zu stecken. Es ist vor allem der Gedanke an die vielen Geschenke und sozialen Verpflichtungen, der bei einigen Menschen Stress erzeugt. Mancher würde den zunehmenden Anforderungen des Schenkens und dem Überfluss unterm Weihnachtsbaum gerne entgehen, doch das Schenken muss nicht zur Belastung werden. Bewusst gewählt, kann ein schönes Weihnachtsgeschenk bei allen Beteiligten Glücksgefühle auslösen.

Keine Frage – Einkaufen im Advent ist in den meisten Fällen alles andere als besinnlich. Die Geschäfte platzen vor Angeboten, und Weihnachtswichtel wie Weihnachtsmuffel schieben sich gleichermaßen gegenseitig aus dem Weg, um das passende Geschenk für ihre Lieben in den Einkaufswagen zu laden. Es hängt natürlich immer von der eigenen Einstellung ab, wie man etwas wahrnimmt. „Menschen, die die Adventzeit voller Vorfreude erleben, schöpfen Kraft aus diesen Ritualen. Sie schütten mehr stresslindernde Endorphine aus, was wiederum das Gefühlsleben positiv beeinfluss“, sagt Nikolas Gerstgrasser von der psychiatrischen Abteilung der Landes-Nervenklinik Linz.

Die Konsumschlacht zu vermeiden, indem man dem Weihnachtsfest bzw. dem Druck des Schenkens gänzlich entsagt, ist allerdings eine sehr drastische Lösung. Nicht zuletzt deshalb, weil bei manchem am Heiligen Abend dann doch ein Gefühl der Enttäuschung aufkommt, wenn gar kein Packerl vom Christkind unter dem Baum liegt. „Schenken verbindet die Menschen. Es festigt unsere Beziehungen und demonstriert, dass uns andere etwas bedeuten“, so der Experte. „Richtig vorbereitet und ausgewählt, kann Schenken sogar doppelt für Glücksgefühle sorgen.“ Studien zufolge empfinden Menschen, die ihr Geld auch einmal für andere ausgeben mehr Glück als jene, die sich lieber selbst beschenken.

Bewusst schenken macht Freude
Heutzutage, wo praktische Geschenke wie Socken, Krawatten oder ein neuer Mixer kaum einen wahren Freudentaumel auslösen, steigen die Anforderungen an die Kreativität des Einzelnen. Zu kleine Geschenke werden oft ebenso als unpassend empfunden wie zu große oder zu teure Gaben und peinlich wird es, wenn man einem Kochmuffel ein neues Kochbuch überreicht.
Genau darin – in einer bewussten Auseinandersetzung mit seinem Gegenüber – kann der Zauber von Weihnachten für manche wieder neu entdeckt werden. „Gehen Sie nicht erst ein oder zwei Tage vor Weihnachten los, um Geschenke zu besorgen, sondern machen Sie sich im Vorfeld Gedanken. Setzen Sie sich bewusst mit der Person auseinander, die Sie beschenken möchten“, rät Gerstgrasser. Was gefällt der Person, womit verbringt sie gerne ihre Zeit? Was sind die aktuellen Themen in seinem oder ihrem Leben? „Nichts macht mehr Freude, als jemandem Zeit zu schenken“, so der Experte. „Insbesondere in unserer schnelllebigen Zeit, in der viele Menschen ohnehin schon alles haben, gewinnen solche Geschenke immer mehr an Bedeutung.“

Eine sinnvolle Alternative zum mit Päckchen überfüllten Tannenbaum ist und bleibt übrigens das Weihnachtswichteln. „Schreiben Sie die Namen Ihrer Familienmitglieder oder Freunde auf einen Zettel und lassen Sie das Los entscheiden“, so Gerstgrasser. „Auf diese Weise muss jeder nur ein Geschenk besorgen und kann sich so die Zeit nehmen, etwas wirklich Schönes und Passendes für seinen Wichtel auszuwählen.“

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