"Ich sehe mich als eine Art Literatur-Hebamme"

Christine Schmidhofer schreibt selbst Bücher und weiß, was Autoren brauchen. | Foto: privat
  • Christine Schmidhofer schreibt selbst Bücher und weiß, was Autoren brauchen.
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Die meisten von uns kennen Thomas Bernhard, Marlene Haushofer oder Brigitte Schwaiger. Aber haben Sie auch schon einmal von Claudia Taller, Erich Josef Langwiesner oder Franz Aigner gehört? Sie alle sind Autoren, die aus Oberösterreich stammen, hier leben oder über unser schönes Bundesland schreiben. "Oberösterreich ist ein starkes Literaturland. Es gibt viele Menschen hier, die gerne schreiben. Mein Ziel ist es, die Autoren von ihren Schreibtischen hervorzuholen und bekannt zu machen. Man schreibt ja nicht nur für sich selbst. Man will ja auch etwas erreichen damit. Man will aufrütteln oder berühren", sagt Christine Schmidhofer.

Um Autoren bemühen

Zu diesem Zweck hat die Linzerin im Vorjahr den Verlag Nina Roiter gegründet. Im Linzer Hafen bietet sie oberösterreichischen Autoren eine Anlaufstelle. Selbst Autorin, weiß Schmidhofer über die Schwierigkeiten der Buchbranche Bescheid: "Ein Manuskript ist immer etwas Persönliches, man gibt darin etwas von sich preis. Oft bekommt man hunderte Absagen und wenn dann jemand kommt, der einen veröffentlichen will, hofft man natürlich das Beste. Ich habe jedoch schon viele Gauner in dem Bereich erlebt, die etwa Geld verlangen für Druckkostenzuschüsse oder versprochene Bücher nie drucken." Schmidhofer will zeigen, dass es auch seriöse Verlage gibt, die sich um ihre Autoren bemühen. "Als Verlag bin ich nur so gut, wie meine Schriftsteller sind. Daher muss ich schauen, dass es ihnen gut geht." Die Linzerin organisiert daher in Oberösterreich auch Kennenlern-Treffen für Autoren, wo wie sich vernetzen und gegenseitig unterstützen können.

Literatur als Kulturfaktor

Die Verlegerin kann sich noch sehr gut an ihre ersten Schritte in der Buchwelt erinnern. "Ich bin da völlig unbedarft hineingestürzt. Ich habe schon immer viel geschrieben, es aber nie jemandem gezeigt. Bei einer schönen Lesung in einer Galerie habe ich gesagt ,Hier könnte ich mir das auch vorstellen’ und schon saß ich auf der Bühne. Es war ein wunderschönes Erlebnis. Ich dachte, wenn meine Geschichten den Leuten so gut gefallen, kann ich sie ja auch an Verlage schicken. Danach habe ich sofort zwei Angebote bekommen." Die Organisation von Lesungen ist daher ein weiterer Bestandteil ihrer Verlagstätigkeit. "Ich möchte Literatur als Kulturfaktor präsentieren. Für Konzerte zahlt jeder Eintritt, Literatur hingegen soll immer gratis sein. Dabei ist ein Buch zu schreiben mindestens genauso viel Arbeit, wie Musik zu machen", so die Autorin.

Reines OÖ-Produkt

Bis ein Manuskript in Druck geht, vergehen meist rund zwei Monate. Schmidhofer lektoriert und korrigiert alle Werke selbst. Auch Satz, Layout und Covergestaltung übernimmt die Verlagsleiterin. "Ich sehe mich als eine Art Geburtshelferin und Literatur-Hebamme. Ich stehe meinen Autoren beratend zur Seite." Die Autorin kann dafür auf langjährige Erfahrung zurückgreifen. Gedruckt wird das Werk schließlich in einer Druckerei nur eine Straße weiter. "Es handelt sich bei den Büchern also wirklich um reine Oberösterreich-Produkte." Kaufen kann man die Werke über den Online-Shop, bei den Autoren oder im Büro des Verlags Nina Roiter in der Estermannstraße 6.

Lesung: Am 9. Juni lädt Christine Schmidhofer zu einer Lesung in die BlackBox Lounge im Musiktheater. Ab 20 Uhr liest Psychologin, Radiomacherin und Autorin Claudia Taller aus ihrem Krimi "Der Tod sitzt auf Platz 31 – Ein Psychokammerspiel". Musik kommt von Ivo Trulahr.

Mehr Infos zum Verlag auf www.roiter.at

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