Wenn einem die Laus über die Kopfhaut läuft
BEZIRK. Barbara Gehmayr leitet die Apotheke zur heiligen Jungfrau in Obernberg. Sie räumt auf mit Vorurteilen gegenüber Leuten mit Läusen: "Kopfläuse haben nichts mit der persönlichen Sauberkeit eines Menschen zu tun", sagt Gehmayr.
Darum bestehe kein Grund, sich dafür zu schämen, denn die Tiere könnten jeden befallen. Und das saisonunabhängig: "Kopfläuse haben mittlerweile das ganze Jahr Saison, nicht nur zu Schulbeginn im Herbst."
Die Tiere mögen es warm
Wenn der Kopf zu jucken beginnt, kann man ganz einfach prüfen, ob Läusebefall vorliegt. Nach dem Haarewaschen kämmt man mit einem Nissenkamm – bei dem liegen die Zinken ganz eng beieinander – Strähne für Strähne durch. "Am liebsten halten sich Kopfläuse in den warmen Bereichen hinter den Ohren und an den Schläfen auf. Deswegen sollten diese Bereiche bei Verdacht besonders gründlich untersucht werden", so Gehmayr.
Anschließend streift man den Kamm auf einem hellen Tuch aus und begutachtet dieses mit einer Lupe. "Läuse sind etwa zwei bis drei Millimeter groß. Die Nissen haben Sandkorngröße, sind weißbräunlich und haften direkt am Haarschaft", erklärt die Apothekerin.
Dann hilft nur noch ein effektiv wirksames Kopflausmittel aus der Apotheke gegen Läuse, Eier und Larven. Ein Tipp der Expertin: "Spülungen aus zwei Esslöffel Essig und einem Liter Wasser können das Auskämmen der Nissen erleichtern."
"Läuse sind gut zu Fuß"
Acht bis zehn Tage nach der Erstbehandlung solle man erneut mit einem Nissenkamm prüfen, ob die kleinen Tiere nun beseitigt sind. Laut Barbara Gehmayr ist meist noch eine weitere Behandlung notwendig.
"Wichtig ist außerdem, alle Familienmitglieder zu kontrollieren, mit Säuglingen sollte man zum Arzt gehen", sagt Gehmayr. Dazu müsse man auch in der Schule oder im Kindergarten Bescheid geben, um zu verhindern, dass andere Kinder angesteckt werden.
Denn: "Die Tiere können zwar nicht fliegen, sind aber gut zu Fuß. Sie legen in einer Minute bis zu 23 Zentimeter zurück. Bei Haar-zu-Haar-Kontakt können sie also problemlos von einem Kopf zum anderen wandern, es gibt aber bereits viele Shampoos und Sprays, die einen vorbeugenden Schutz ermöglichen."
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