Erstes stationäres Hospiz in OÖ nimmt Betrieb auf

Im St. Barbara Hospiz werden schwerstkranke Menschen ab Ende Juni ihre letzte Lebensphase verbringen können. | Foto: KH Elisabethinen Linz
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Oberösterreich erhält sein erstes stationäres Hospiz. Damit wird eine Versorgungslücke geschlossen. Ende Juni ziehen die ersten Bewohner im Sankt Barbara Hospiz ein. Träger und Eigentümer sind die Vinzenzgruppe, die Barmherzigen Brüder, die Elisabethinen sowie das Rote Kreuz. Das Land OÖ und die Sozialversicherungsträger haben die überwiegende Finanzierung zugesagt. Im ersten Jahr beträgt das Budget eine Million Euro. Zusätzlich wird ein Förderverein gegründet werden, der Spenden lukrieren soll. "In vielen Bundesländern fallen hohe Selbstbehalte an. Das ist für Betroffene eine zusätzliche große Bürde in einer Zeit großer Not. In Oberösterreich sind wir privilegiert. Der Bewohner muss 10 Euro Selbstbehalt bezahlen. 80 Prozent des Pflegegeldes werden herangezogen. Sollte das nicht reichen, werden die offenen Kosten vom Land OÖ und den Sozialversicherungsträgern übernommen", sagt Martin Bischof, Geschäftsführer der St. Barbara Hospiz GmbH.

Lebensqualität bieten

"80 Prozent der Menschen möchten zu Hause sterben. Oft ist das aus medizinischen oder pflegerischen Gründen nicht möglich", weiß Bischof. Im Sankt Barbara Hospiz sollen unheilbar kranke Menschen ein neues Zuhause finden, wo sie bis zu ihrem Tod betreut und begleitet werden. "Im Mittelpunkt steht der ganze Mensch: körperliche, psychische, soziale und spirituelle Bedürfnisse werden gleichermaßen wahrgenommen und begleitet", so Bischof. Ziel ist es, den Bewohnern durch persönliche Pflege und medizinische Therapien eine bestmögliche Lebensqualität zu bieten. Dafür sorgt ein multiprofessionelles Team aus Pflegekräften, der Sozialpädagogik, der Seelsorge und der Psychologie. Freiwillige des Roten Kreuzes ergänzen das Angebot. Die medizinische Betreuung erfolgt durch eine enge Kooperation mit der Palliativstation der Elisabethinen.

Neubau geplant

Bis voraussichtlich Ende 2017 stehen während einer Übergangsphase im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz fünf speziell adaptierte Zimmer für das St. Barbara Hospiz zur Verfügung. Sie sind als Wohn- und Schlafraum eingerichtet und werden den individuellen Bedürfnissen ihrer Bewohner so weit wie möglich angepasst. In der Zwischenzeit wird ein eigenes Gebäude für das Hospiz mit zehn Plätzen in der Linzer Harrachstraße errichtet. "Es wird über einen der schönsten Innengärten von Linz sowie über eine unterirdische Anbindung zum Krankenhaus verfügen", sagt Raimund Kaplinger, Geschäftsführer der Elisabeth v. Thüringen GmbH. Der Neubau wird über zehn Hospiz-Plätze verfügen. Der Bedarf wäre durchaus höher: "Rund 35 bis 40 Plätze würden in Oberösterreich benötigt", so Bischof. Die Plätze im St. Barbara Hospiz werden anhand definierter Kriterien situationsabhängig in enger Abstimmung zwischen den Betroffenen, ihren Angehörigen, Pflegeexperten und Ärzten vergeben.

Unterstützung für Angehörige

Die Angehörigen sind neben den Patienten eine zentrale Zielgruppe des Hospiz-Konzepts. "Es ist uns wichtig, die Angehörigen von Anfang an in die Hospizbetreuung aktiv miteinzubinden", sagt Peter Ausweger, Gesamtleiter der Barmherzigen Brüder Linz. Die Hilfe für Angehörige reicht von der praktischen Beratung im Umgang mit der Erkrankung über die psychotherapeutische Betreuung und seelsorgerlicher Begleitung bis hin zu Familien- und Einzelgesprächen, um belastende Konflikte zu bereinigen.

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