Wenn wir aus dem Winterschlaf erwachen
Eine Medizinerin erklärt, warum wir gerade im Frühling oft so matt sind und was dagegen hilft.
BEZIRK (gasc). Die Welt erwacht wieder: Die Tage werden länger, die Sonne kommt heraus, Blumen und Bäume beginnen zu blühen und Vögel zu fliegen. Doch manche Menschen plagt gerade jetzt eine ungewöhnliche Müdigkeit und Mattheit – das passt auf den ersten Blick nicht ganz zusammen. Doch die Rieder Ärztin Victoria Mösenbacher kennt dieses Phänomen: "Frühjahrsmüdigkeit äußert sich meist in besonderer Antriebslosigkeit. Da schläft man viel mehr als normal, kommt trotzdem nicht aus dem Bett und kann sich zu nichts aufraffen."
Ganz normal
Das ist aber keine Krankheit, sondern ganz normal: "Wir wechseln momentan vom 'Winterschlaf' zurück in die aktive Phase", weiß die Ärztin. "Denn auch wenn wir Menschen keinen Winterschlaf halten, so ist dennoch in dieser Zeit unser Melatoninspiegel gesenkt und muss sich erst langsam wieder einpendeln."
Das sei aber ganz normal, manche Menschen reagieren auf diesen Wechsel einfach etwas empfindlicher als andere. Mösenbacher beruhigt: "Kommt die Sonne dann wieder raus, reguliert sich der Melatoninstoffwechsel ganz von alleine wieder." Dennoch kann man aktiv gegen diese Mattheit ankämpfen. Laut Mösenbacher, Expertin in den Bereichen Ernährungsmedizin und Phytotherapie, hilft ein fixer Tagesablauf.
"Ganz wichtig ist es, jeden Tag zumindest für 45 Minuten rauszugehen – egal bei welchem Wetter." Man müsse zwar nicht gleich joggen, sollte aber so schnell gehen, dass man sich gerade noch mit jemandem unterhalten kann. "Außerdem hilft es, viel zu trinken, um den Körper wieder in Schwung zu bringen", so die Medizinerin. Wenn das nicht ausreicht, kann man zu Vitaminpräparaten greifen, auch bestimmte Nährstoffe sollen helfen. Mösenbacher erklärt: "Manche Nahrungsmittel wie Ginseng, Rosenwurz oder Kokos sind da besonders wirksam. Diese kann man konzentriert in Tablettenform einnehmen."
Sich vom Arzt helfen lassen
Bedenklich ist die Frühjahrsmüdigkeit also nicht. Dennoch kann sie so schlimm werden, dass man einen Arzt aufsuchen sollte. "Das ist der Punkt, an dem man Angst hat, dass sie in eine Depression umschlägt. Wenn man psychisch zu sehr angegriffen wird oder schlimme Schlafstörungen bekommt, sollte man sich Hilfe holen."
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