20 Jahre "Kupfermuckn": Episoden von der Straße

Für Helmut ist das Team rund um die "Kupfermuckn" wie eine zweite Familie. Foto: Zauner
3Bilder
  • Für Helmut ist das Team rund um die "Kupfermuckn" wie eine zweite Familie. Foto: Zauner
  • hochgeladen von Johannes Grüner

LINZ (jog). "Die Kupfermuckn ist wie eine Familie für mich. Wir schreiben Geschichten aus unserem Alltag und können aufarbeiten, was wir erlebt haben", sagt Helmut. Er ist Verkäufer und Redakteur der "Kupfermuckn". Die Linzer Straßenzeitung feiert heuer ihr 20-jähriges Bestehen. Helmut ist einer von rund 250 Männern und Frauen, die das gelb-schwarze Blatt mit Wiedererkennungswert auf der Straße unter die Leute bringen. "Seit der Gründung treffen sich die Redaktionsmitglieder jeden Mittwoch um 13 Uhr zur Redaktionssitzung. Im Kreis von 15 bis 20 Teilnehmern werden Interviews, Exkursionen und Workshops geplant", sagt Heinz Zauner, Geschäftsführer der ARGE für Obdachlose. Immer wieder dient einigen Mitarbeitern die "Kupfermuckn" als Sprungbrett zurück in ein normales Leben. "Ich war zwei Jahre lang ein U-Boot. Niemand aus meinem Umfeld hat gewusst, dass ich auf der Straße lebe. Geschlafen hab' ich in Parks oder bei Freunden im Putzkammerl", so Helmut. Inzwischen hat er wieder eine eigene Wohnung.

Gratwanderung

Wie schnell man in der Obdachlosigkeit landen kann, macht er an einem bekannten Beispiel fest: "In der LASK-Meistermannschaft von 1965 hat der Portugiese Chico gespielt, ein super Kicker. Nach seiner Karriere ist er verarmt und hat im B37 gewohnt, im Eisenhand hab ich ihm dann ab und zu ein Vierterl gezahlt." Das B37 ist eine von mehreren Notschlafstellen in Linz, hier können Obdachlose wohnen, werden versorgt und bekommen ärztliche Hilfe. "Voraussetzung ist, dass man nicht angetrunken oder auf Drogen ist. Außerdem sind hier keine Haustiere erlaubt. Wir hatten nämlich mal jemanden, der seinen Skorpion mitgenommen hat", sagt Claudia. Sie, Helmut und Urgestein Bertl texten nicht nur, sie sind auch Stadtführer der "Gratwanderung durch das obdachlose Linz". So machen sie sich regelmäßig mit Schulklassen auf den Weg durch die Stadt und geben Einblicke in Stationen und Anlaufstellen für Obdachlose. Bertl: "Da ich das schon jahrelang mache, grüßen mich oft Leute auf der Straße, die einmal dabei waren."

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Linz auf MeinBezirk.at/Linz

Neuigkeiten aus Linz als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Linz auf Facebook: MeinBezirk.at/Linz - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Linz und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.