Große Bühne für Nachwuchstalente
Landestheater und Anton Bruckner Privatuniversität gründen ein gemeinsames Opern- und Schauspielstudio.
"Eine Idee, die es in unserem Haus schon lange gab, wird nun Wirklichkeit", freut sich Ursula Brandstätter, Rektorin der Anton Bruckner Privatuniversität. Soeben hoben die Hochschule und das Landestheater ein Opern- und Schauspielstudio aus der Taufe und intensivieren damit ihre Zusammenarbeit. Junge Talente erhalten hier ab der Spielzeit 2016/17 die österreichweit einzigartige Chance, Studium und Berufseinstieg zu verbinden. "Ziel der Studios ist die praxisorientierte Weiterbildung eines hochqualifizierten Nachwuchses – im Idealfall für unsere eigenen Ensembles", sagt der neue Intendant des Landestheaters, Hermann Schneider.
Sänger aus aller Welt
Landeshauptmann Josef Pühringer ist überzeugt, dass das neue Angebot künftig "besonders begabte Studierende nach Linz ziehen wird". Das zeigen alleine die mehr als 500 Bewerbungen für das Opernstudio, die aus aller Welt eingetrudelt sind. Eine Fachjury hat sechs junge Sänger ausgewählt, die ab Herbst Kammeropern und Liederabende erarbeiten und in kleineren und mittleren Partien von laufenden Produktionen des Landestheaters eingesetzt werden. Gleichzeitig sind die Nachwuchstalente an der Bruckneruni inskribiert und können im Musiktheaterlehrgang oder im Masterstudium ihre Ausbildung vertiefen. Die ersten Mitglieder des Opernstudios, das auf zwei Spielzeiten angelegt ist, sind Sopranistin Julia Grüter (26, Deutschland), Ilia Vierlinger (Soubrette, 27 Jahre, Österreich), Isabell Czarnecki (Mezzosopran, 31 Jahre, Österreich), Xiaoke Hu (Tenor, 31 Jahre, China), Rastislav Lalinsky (Bariton, 26 Jahre, Slowakei) und Justus Seeger (Bassbariton, 28 Jahre, Deutschland).
Einblick in den Theateralltag
Mitglieder des Schauspielstudios sind hingegen die Studierenden des Schauspiel-Instituts der Bruckneruni aus dem 3. und 4. Jahrgang. Sie erhalten die Chance, schon sehr früh praktische Erfahrungen in einem professionellen Theater zu machen. Neben dem regulären Studium wirken die Studenten pro Jahr in mindestens zwei Produktionen des Landestheaters mit. Dazu produziert das Theater eine eigene Studioproduktion, die ein erfahrener Regisseur mit den Studierenden inszeniert. Darüber hinaus erhalten sie Sprechunterricht und werden von einem eigenen Studioleiter, dem Regisseur Peter Wittenberg, betreut.
Voneinander lernen
"Es handelt sich bei den neuen Studios um eine unbedingt erforderliche kulturpolitische Initiative, die der Hochschule, dem Theater und vor allem den jungen Künstlern die Chance bietet, voneinander und füreinander zu lernen und künstlerisch zu profitieren", freut sich Intendant Hermann Schneider über diese "Verjüngung" seines Hauses.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.