"Wasser, Dosen und Radio, aber keine Panik"

Das Atomkraftwerk in Temelin gilt für viele als eine der größten Bedrohungen für Oberösterreich. | Foto: Foto: vencav/Panthermedia
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LINZ (spm). Selbstmordattentäter, Terroranschläge, Verstrahlung durch defekte Atomkraftwerke, ein tagelanger Stromausfall, Crash des Finanzsystems, Umweltkatastrophen ... die Liste an Bedrohungen ließe sich noch lange fortsetzen. Erst vergangene Woche hat die deutsche Bundesregierung ihre Bürger aufgefordert, sich auf einen eventuellen Ernstfall vorzubereiten. Die Reaktionen bewegten sich zwischen dem Vorwurf unnötiger Panikmache und dem Beweis dafür, dass sich eine Katastrophe anbahnt. "Es ist tatsächlich ein schmaler Grat, weil sofort Angst oder Panik aufgerufen wird. Wir haben in Oberösterreich daher auch unsere Strategie geändert und sprechen besonders den Blackout an. Ein längerer Stromausfall regt die Menschen eher zum Nachdenken an, während die großen Bedrohungsszenarien eher zur Blockadehaltung führen", sagt Michael Hammer, Präsident des Oberösterreichischen Zivilschutzverbandes. Einen ähnlichen Aufruf wie in Deutschland werde es hierzulande nicht geben, aber die Wichtigkeit einer Notversorgung will Hammer dennoch unbedingt hervorheben. "Es ist eine permanente Aufgabe der Bürger, eine Lebensmittelbevorratung für eine Woche anzulegen. Zusätzlich braucht es batteriebetriebene Taschenlampe und Radio", so Hammer. Detaillierte Unterlagen für eine ideale Vorbereitung gibt es entweder direkt bei der Feuerwehr-Zentrale in der Petzoldstraße oder auf www.zivilschutz-ooe.at

Ablauf in der Stadt

Es stellt sich aber auch die Frage, was denn eigentlich passiert, wenn es in Linz zu einer Katastrophen-Situation kommt. "Ausgerufen wird diese vom Bürgermeister. Ihm obliegt auch die Katastrophenschutz-Leitung. Er bedient sich dabei des Katastrophenschutzbeirates, dem Entscheidungsträger aus Verwaltung und Politik angehören", erklärt Stefan Krausbar, Stellvertretender Leiter der Berufsfeuerwehr Linz, das Prozedere. Die behördliche und technische Einsatzleitung übernimmt der Branddirektor der Feuerwehr. Im Krisenstab vertreten sind in jedem Fall die drei Vizebürgermeister sowie die Ressortleiter für Umweltschutz, Verkehr und Sicherheit. Vom Stadtsenat nicht dabei wären dann lediglich Susanne Wegscheider von der ÖVP und Karin Hörzing von der SPÖ. Allerdings können sie je nach Szenario auch hinzugezogen werden. Auch ein Verbindungsoffizier von Polizei, Bundesheer und/oder Rettung kann in den Katastrophenschutzbeirat mitaufgenommen werden, um kritische Infrastruktur zu schützen. Nicht zugelassen sind die jeweiligen Angehörigen. Die Entscheidungsträger müssten also im Ernstfall ihre Familien zurücklassen. Als Treffpunkt sind vier verschiedene Orte vorgesehen, wobei je nach Szenario für einen entschieden wird. Der Bunker im Alten Rathaus ist einer davon. Dieser ist sicher vor Einschlägen jeder Art. Damit ist er die erste Anlaufstelle für verheerende Krisen wie nukleare Katastrophen. Völlig anders wäre der Ablauf bei einem Terroranschlag. "Da sind Polizei und Militär zuständig, da haben wir nichts zu plaudern", sagt Bürgermeister Klaus Luger.

Sicherheitskonferenz

Für Luger ist Linz derzeit, abgesehen vom Hochwasser, nicht in besonderer Gefahr. Die Linzer FPÖ sieht hingegen dringenden Handlungsbedarf für eine bessere Vorbereitung. "Nicht zuletzt aufgrund der tragischen Vorfälle in den letzten Monaten erscheint es sinnvoll, die Kooperation seitens der Stadt und ihrer Einsatzkräfte zu intensivieren", sagt FPÖ-Vizebürgermeister und Sicherheitsreferent Detlef Wimmer. Aus diesem Grund haben Wimmer und Luger auch die Einberufung einer Sicherheitskonferenz zu diesem Thema Anfang Oktober vereinbart. "Gemeinsam mit Polizei, Feuerwehr, Stadtverwaltung und den Rettungsorganisationen sollen dann einzelne Bedrohungsszenarien analysiert und Maßnahmen erarbeitet werden", so Wimmer. Denn es sei grob fahrlässig, sich nicht auf den Ernstfall vorzubereiten.

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