Bereits dritte stark gefährdete Art im Schiltenbergwald gesichtet

Der große Fuchs (Nymphalis polychloros) wird nur sehr selten gesehen.
  • Der große Fuchs (Nymphalis polychloros) wird nur sehr selten gesehen.
  • hochgeladen von Franz Huebauer

Mit großer Geduld erforsche ich derzeit das Verhalten eines sehr seltenen Großschmetterlings, der mir kürzlich am Waldrand eines naturnahen Mischwaldbiotops, welches sich in der Nähe von Linz/Ebelsberg befindet, auf einer Bergulme sitzend, seine gut getarnte Flügelunterseite präsentierte.
Den großen Fuchs (Nymphalis polychloros) zu finden stellt alleine bereits eine gewisse Herausforderung dar, da man wissen muss welchen Lebensraum dieser Falter benötigt um diesen ausfindig machen zu können.
Bei meiner Feldforschung dürfte sich mittlerweile eine neue Erkenntnis herauskristallisiert haben, das vielleicht Interesse wecken könnte, welches meinerseits noch im Linzer Magazin von www.meinbezirk.at veröffentlicht wird. Natürlich wurde mein Bemühen auch mit guten Fotos belohnt, die diesen Bericht dokumentarisch ergänzen werden.
Diese neuerliche Sichtung einer stark gefährdeten Schmetterlingsart – in diesem Jahr mittlerweile bereits der dritte fotografische Beleg von stark gefährdeten Schmetterlingsarten im Schiltenbergwald selbst – beweist die Artenvielfalt dieses Naturjuwels.
Neben vielen Insektenarten – darunter befinden sich Libellenarten, die ich in Linz oder Linznähe noch an keinem anderen Ort sichten durfte - beheimatet dieser Wald sehr viele Vogelarten, aber auch noch Kröten, Frösche, Schlangen, sowie die zu den Echsen gehörende Blindschleiche und noch viele andere im Wald lebende Wildtierarten.

Die geplante Linzer Ostumfahrung würde derartige Naturparadiese sehr gefährden, die, gerade, wegen der dort stattfindenden naturnahen Bewirtschaftungsform, eine nicht zu unterschätzende Diversität an seltenen Tierarten aufweisen.
Derart ökologisch wertvolle Gebiete, die als Naherholungsgebiete eine wichtige Funktion der Erholung innehaben, sowie für das Wohlbefinden einer Bevölkerung einen nicht unterschätzbaren Stellenwert einnehmen und nebenher noch eine unschätzbare arterhaltende Funktion erfüllen, müssten für jedermann gänzlich unantastbar bleiben.

Bei meinen Feldforschungen erlebe ich hautnah den Aufschrei der Natur, da ich mit eigenen Augen sehe wie Bioindikatoren auf Lebensraumverlust und Spritzmittel reagieren.
Es wäre dringend an der Zeit unsere naturverschwenderische Lebensweise zu korrigieren, somit den vorherrschenden Bauboom mit neuen Gesetzen in seine Schranken zu weisen, sowie alle artgefährdenden Spritzmittel in der Landwirtschaft zu verbieten.

Linz braucht mehr GRÜN
– Parks mit Blumenwiesen und Bäumen – und nicht mehr Beton, welcher nur zur zusätzlichen Erwärmung unserer Stadt führt. Dabei sollte der feinstaubbindenden Wirkung von Bäumen besondere Beachtung geschenkt werden.
Sehr empfehlenswert wäre auch, den Grüngürtel, der unsere Stadt umgibt, besonderen Schutz zukommen zu lassen, da diese Gebiete, wie bereits beschrieben, nicht nur als Oase für Erholungssuchende fungieren.
Aber auch auf die Schaffung neuer Lebensräume für unsere Pflanzen und Tierwelt wäre wichtig, um damit die Artendiversität zu erhöhen. Ausreichende EU-Agrarförderungen sollten die nötigen Anreize für unsere Landschaftspfleger schaffen.
Auch durch den Kauf von ökologisch wertvollen Blumenwiesen, Brachflächen, sowie Waldgebieten könnte man Bioindikatoren, wie Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge fördern und zugleich Lebensräume anderer Wildtiere erhalten.
Hier wäre der OÖ. Naturschutzbund als erste Adresse zu nennen, wenn es um den Naturankauf geht.

Nur mit dem Naturerhalt selbst und den richtigen Umgang mit der Natur kann man sich in unserer Welt ein wirkliches Denkmal setzen!

Ihr Verhaltensforscher
Franz Huebauer

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Foto: Cityfoto
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