Christian Forsterleitner: "Setze auf Kooperation"

Christian Forsterleitner sieht Finanzen und Personelles als seine "Traumressorts". Ganz oben steht aber die Familie. | Foto: Hintermüller
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  • Christian Forsterleitner sieht Finanzen und Personelles als seine "Traumressorts". Ganz oben steht aber die Familie.
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StadtRundschau: Sie sind seit knapp drei Jahren in der Linzer Stadtregierung. Wie hat sich Ihr Leben in dieser Zeit verändert?
Christian Forsterleitner: Die Schlagzahl hat sich deutlich erhöht. Unter 60 Wochenstunden ist das kaum zu machen. Der Job macht mir viel Spaß, es ist aber auch eine große Herausforderung, das Familienleben unter einen Hut zu bringen.

Als Finanzreferent sind Sie oft der Spielverderber, der sagt: "Das können wir uns nicht leisten". Wie empfinden Sie diese Rolle?

Ich habe eine etwas andere Wahrnehmung. Es stimmt natürlich, dass ich darauf schauen muss, dass wir unsere Mittel sehr sparsam einsetzen, ganz besonders in der Verwaltung. Auf der anderen Seite gehört zur Politik genauso, dass man neue Dinge macht. Wir sparen ja nicht des Sparens Willen, das wäre unitelligent. Wir sparen, um Mittel für das freizubekommen, was wir tun wollen. Das bedeutet permanentens Abwägen und Umschichten. Es gehört einfach dazu, dass man sich von Zeit zu Zeit hinterfragt, brauche ich diese Leistung noch, und das ist in keinem Unternehmen anders.

Apropos Unternehmen: Die Linzer SPÖ fährt einen sehr wirtschaftsfreundlichen Kurs. In der Partei gibt es aber auch Stimmen, die mehr linke klassisch-sozialdemokratische Schritte fordern. Sehen Sie auch eine gewisse Spaltung in Ihrer Partei?

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass man gut wirtschaften und sozial handeln gleichermaßen kann. Ich glaube, dass die Unternehmen, die auf Kooperation eingestellt sind, die erfolgreicheren Unternehmen sind. Mitarbeiter schätzen das und bringen ihre Leistungen. Und das ist auch in unserem gesamten System kein Widerspruch. Ich bin davon überzeugt, dass wenn man Kooperation durchdenkt, alle etwas davon haben.

Nicht nur mit der Wirtschaft gibt‘s enge Verknüpfungen, die Linzer SPÖ hat ja auch ein breites Arbeitsübereinkommen mit der FPÖ. Wie läuft das?

Bei Amtsanträgen verläuft immer alles sehr sachlich. Bei Sachthemen setzen wir auch viel gemeinsam mit der FPÖ um. Und dann gibt‘s Fraktionsanträge. Da geht es vielfach um gesellschaftspolitische Fragen. Es ist in meinen Augen aber klar, dass wir bei Themen wie Integration, Frauenpolitik, Gleichberechtigung für Homosexuelle oder überhaupt im Umgang mit Minderheiten sehr unterschiedliche Positionen haben.

Sie haben aber mit der engen Zusammenarbeit mit der FPÖ kein Problem.
Nein. Ich habe überhaupt kein Problem damit, bei Sachthemen mit allen Parteien zu kooperieren. Das ist zum Wohle der Stadt, und das muss ich so machen.

Wie sieht Ihre persönliche Zukunft aus, streben Sie den Posten des Bürgermeisters an?

Ich habe keine Ambitionen, Bürgermeister zu werden. Es ist auch kein Geheimnis, dass mein Name für die Landespolitik genannt wurde. Ich glaube aber, dass ich in der Stadtpolitik viel besser aufgehoben bin.

Und wenn Sie ins Ministerium gerufen würden?
Ich bin sehr erdig in Linz verwurzelt. Wie es in 20 Jahren aussieht, weiß ich nicht, aber meine Kinder sind mit sechs und drei Jahren noch relativ jung. Ich mache meinen Job sehr gerne, aber ich würde nicht meine Familie für Karriere opfern. Wenn mich jemand vor die Entscheidung stellen würde, Beruf oder Familie, treffe ich die Entscheidung für die Familie.

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