Kürbisboom in Oberösterreich
OÖ. Das Klima spielt im Pflanzenbau eine entscheidende Rolle. Die beiden vergangenen Jahre haben aufgezeigt mit welchen Gegebenheiten sich die oberösterreichische Land- und Forstwirtschaft künftig abfinden muss: Hitze und Trockenheit im Jahr 2015, sowie überdurchschnittliche Niederschlagsmengen im heurigen Jahr. „Eine Entwicklung die uns Sorge bereitet,“ so Christian Krumphuber, Leiter der Abteilung Pflanzenproduktion in der Landwirtschaftskammer Oberösterreich (LK OÖ).
Extreme Wetterereignisse
Temperaturmäßig bewegte sich der Sommer 2016 sehr nahe am 30-jährigen Durchschnitt, im Spätsommer sogar deutlich darüber. Die Niederschlagsmenge lag teils weit über dem Durchschnitt – gerade in den Sommermonaten. Was hinsichtlich Niederschlag aber wirklich Sorgen bereitet sind lokal begrenzte, extreme Wetterereignisse, wie Starkregen oder Hagel. Massive Bodenerosion durch Oberflächenwasser oder die Zerstörung kompletter Ernten durch teils große Hagelmengen können die Folgen sein. Im Bezug auf den Hagel betont Landwirtschaftskammerpräsident Franz Reisecker die für die Bauern wichtige Rolle der Risikovorsorge mittels Hagelversicherung. Dürreversicherungen nehmen zu und Frosversicherungen sind im Kommen, so die LK.
Gute Ernte bei den Hauptkulturen
Mais, Sojabohne und Zuckerrübe sind die Hauptkulturen, deren Ernte im Herbst eingeholt wird. Bei Mais und Sojabohne sehen wir heuer einen leichten Anstieg der Erntemenge, im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt – wohlgemerkt bei Verringerung der Anbaufläche. Bei der Zuckerrübe ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen, der allerdings nicht von der normalen Schwankung abweicht.
Positive Auswirkung des Klimawandels
Der Star des heurigen Ernteherbstes ist allerdings der Ölkürbis. Zwar ist die Gesamtanbaufläche in Oberösterreich mit knapp 2.000 Hektar – Mais im Vergleich belegt 50.000 Hektar – eher gering, dennoch herrscht eine gewisse Euphorie um die Riesenbeere. Immerhin hat sich die Anbaufläche Österreichweit in den letzten beiden Jahren verzehnfacht. Hinzu kommt, dass der Ölkürbis in Oberösterreich neben dem Wein, quasi zum Symbol für positive Auswirkungen des Klimawandels wird.
Frostbedingte Ausfälle schwächer als erwartet
Die Frostschäden des heurigen Frühlings haben sich in Oberösterreich weniger stark ausgewirkt als in anderen Bundesländern. In erster Linie sind davon Obst- und Weinbau betroffen – beides nicht unbedingt die Steckenpferde der heimischen Bauern. Richtig erwischt hat es das Steinobst, mit beinahe kompletten Ernteausfällen. Ein Rückgang von 10 bis 15 Prozent beim Kernobst ist hingegen weniger dramatisch. Die Weinernte fällt geringer aus als zuletzt, profitiert qualitativ aber vom warmen Spätsommer-Wetter.
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