Herzeigen ja, aber die Natur erhalten
Projekt "Longa 2020": das Tal touristisch nutzen, jedoch den Lebensraum nachhaltig erhalten.
WEISSPRIACH, MARIAPFARR (pjw). Einen touristischen Werbewert von über einer Million Euro brachte im Vorjahr Platz eins in Salzburg bzw. Platz drei in Österreich bei der TV-Show "9 Plätze, 9 Schätze" der Longa und dem Wirpitschsee in Weißpriach ein. Was seither auch mehr geworden ist die Besucher-Frequenz: das war laut Bürgermeister Peter Bogensperger sofort spürbar. In der letzten Sommersaison bilanzierte man zirka 20.000 Gäste (= 4.000 bis 5.000 PKW plus Radfahrer und Fußgänger), die das Weißpriachtal besuchten – Tendenz steigend. Was sich dabei stellt sind verkehrstechnische Fragen sowie Fragen hinsichtlich der Besucherlenkung. Diese gab es übrigens auch schon bereits vor dem "9 Plätze, 9 Schätze"-Erfolg. Fragen, die im Projekt "Longa 2020" nun beantwortet werden sollten.
Zukunftsbild wird erarbeitet
Dazu wurde und wird ein Maßnahmenpaket diskutiert sowie ein Zukunftsbild erstellt. Vertreter der Gemeinden Mariapfarr und Weißpriach samt ihrer Tourismusverbände, die eine Werbegemeinschaft bilden, sind dabei mit im Boot, gleich wie das Biosphärenpark-Management, die Ferienregion Lungau, die Salzburger Berg- und Naturwacht Lungau, Lungaus Schutzgebietsbeauftragte Barbara Hildebrandt sowie regionale Schulen.
Budget stehe dem Projekt kaum eines zur Verfügung, sagt Biosphärenparkmanager Markus Schaflechner. Das meiste basiere auf Freiwilligkeit. So z. B. beteiligt sich die NMS Mariapfarr bei der Findung für Ideen zur effizienteren Parkraum-Nutzung. Das MultiAugustinum kümmert sich um Werbeangelegenheiten (Folder...), die LFS Tamsweg hilft bei den Umsetzungsmaßnahmen mit.
Wozu das Ganze?
Alois Doppler, Bezirkschef der Salzburger Berg- und Naturwacht Lungau bringt es auf den Punkt: „Wir wollen die Naturschönheiten den Besuchern zeigen, aber die Natur darf nicht leiden.“ "Den PKW-Verkehr eindämmen, das Busangebot ausbauen", gibt Mariapfarrs Bürgermeister Franz Doppler als Ziel vor. Weniger Autos könnten das Tal nämlich sommertouristisch noch attraktiver machen – für Gäste sowie Einheimische. Zurzeit verkehrt der Linienbus bereits bis zur Ulnhütte. Das Ziel wäre eine höhere Taktung. Dazu wurde auch bereits ein Verkehrsexperte hinzugezogen. Laut dem Weißpriacher Bürgermeister, Peter Bogensperger, sei auch geplant eine Parkmöglichkeit für PKW im Weißpriacher Ortsgebiet zu schaffen, um den Leuten die Weiterreise per Rad oder zu Fuß zu erleichtern und schmackhaft zu machen.
Zugänge zu Juwele schaffen
Weitere Ziele des Projektes "Longa 2020" sind darüber hinaus den Zugang zu einzelnen Naturjuwelen zu ermöglichen (etwa zu Wasserfällen) und die Berg-/Tälerüberquerung in Nachbarbezirke durch die passende Tälerbus-Taktung attraktiver zu gestalten.
Schon im Mai sollen die ersten Maßnahmen greifen. Bis Pfingsten soll beispielsweise die Parkplatzsituation bereits im Griff sein.
Das Projekt "Longa 2020" könnte auch ein Prototyp für andere Juwele im UNESCO-Biosphärenpark Lungau werden, etwa für Schutzgebiete in Thomatal-Schönfeld, beim Prebersee etc. Ein oder mehrere Schutzgebiet(e) weist fast jedes Tal im Lungau auf. Alleine in Weißpriach ist mehr als die Hälfte des Tales geschützte Landschaft.
Zur Sache – der Leitgedanke:
"2020 ist 'die Longa' Erholungsraum für Lungauerinnen und Lungauer, sowie für alle Besucher, welche den Charakter dieses Lebensraumes nachhaltig erleben wollen!"
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.