Ruzicka: "Alles ist durchdacht"

Primar Vaclav Ruzicka, der ärztliche Direktor der Landesklinik Tamsweg, sieht zuversichtlich in die Zukunft.
  • Primar Vaclav Ruzicka, der ärztliche Direktor der Landesklinik Tamsweg, sieht zuversichtlich in die Zukunft.
  • hochgeladen von Peter J. Wieland

TAMSWEG. Warum steht der dritte Stock der Landesklinik Tamsweg zurzeit leer?
VACLAV RUZICKA:
"Im Rahmen der Mitte 2015 erfolgten Akut-Sanierung haben wir den dritten Stock nicht aufgearbeitet. Der Grund dafür ist, dass bei den Sanierungsarbeiten in den nächsten Jahren akut-sanierte Bauelemente teils wieder abgerissen werden. Wir wollten das Geld daher nicht in nicht pressierende Akut-Sanierungsmaßnahmen investieren, sondern investieren es lieber in die späteren Bauarbeiten, die einen langfristigen Nutzen nach sich ziehen werden."

Ist durch die Bettenreduzierung von früher 139 auf jetzt 84 auch die medizinische Leistung reduziert worden?
RUZICKA:
"Nein. Ich nenne Ihnen ein Beispiel: vom 1. Jänner bis 30. März 2015 sind bei 139 Gesamt-Betten 387 unfallchirurgische Operationen durchgeführt worden. Im Vergleichszeitraum 2016 waren es bei 84 Betten ebenfalls 387 Operationen. Sie sehen also, die medizinische Leistung ist die selbe, bei gleicher Qualität."

Irgendetwas muss sich im Gegensatz zu früher ja verändert haben?
RUZICKA:
"Ja, die Organisation. Damit mit weniger Betten die Leistung erhalten bleibt, muss es freilich zu organisatorischen Änderungen kommen. Wir haben beispielsweise die Tagesklinik installiert, greifen auf völlig neue OP-Methoden sowie neue Schmerzbehandlungsmethoden zurück.
Die Situation, die wir jetzt haben, benötigt persönliche Umstellung seitens des Personals (man muss sich besser organisieren), aber auch die
Umstellung von Seiten der Bevölkerung ist erforderlich: vor vier Jahren lag man zwei Wochen mit Bandscheibenproblemen im Spital, heute geht man in die Tagesklinik – neueste medizinische Forschungen und Entwicklungen machen dies möglich."

Aber erklären Sie unseren LeserInnen bitte, wieso nach 2019 dann doch die Bettenanzahl von 84 auf 105 erhöht wird, wenn Sie doch jetzt offenbar mit 84 bereits das Auslangen finden?
RUZICKA:
"Nach 2019 bleibt der Akut-Status der Klinik mit 84 Betten, so wie jetzt, erhalten. Es wird dann aber um Angebote für Ältere bzw. Schwächere erweitert. Diese Remobilisierungsstation wird im dritten Stock eingerichtet werden."

Wie verfahren Sie aktuell mit Älteren und Schwächeren?
RUZICKA:
"Diese bleiben zurzeit in der Akutstation der LK Tamsweg. Ist dies aus organisatorischen Gründen nicht möglich, greifen wir auf SALK-Einrichtungen – etwa die Reha in St. Veit – zurück, oder aber erfolgt die Übergangspflege in regionalen Pflegeheimen. All das ist eine aktuelle kurzfristige Lösung, die nach der Generalsanierung der Landesklinik Tamsweg im Jahr 2019 nicht mehr nötig sein wird.
Es gibt Studien, dass einerseits durch Präventionsmaßnahmen immer weniger Unfälle passieren, andererseits die Population stetig älter wird. Das heißt also, wir müssen das medizinische Angebot diesen neuen Umständen anpassen. In der Landesklinik Tamsweg sind wir auf gutem Weg, was das angeht!"

Wie sieht es mit der Personalsituation im Ärztebereich aus, hat sich die Lage entspannt?
RUZICKA:
"Aktuell haben wir 34 Ärzte in der Landesklinik Tamsweg. Auch durch den Zugang unseres Personals zum SALK-Ausbildungsangebot, durch die Rotationsoptionen etc. ist der Standort Tamsweg für junge Mediziner sehr attraktiv geworden. Wir kommen also gut zurecht."

Möchten Sie gerne noch etwas anmerken, wonach ich nicht gefragt habe?
RUZICKA:
"Durch die bereits erfolgte EDV-Umstellung sind wir in Tamsweg komplett mit den SALK verbunden. Bei Problemfällen können sich Spezialisten in Salzburg Befunde live anschauen, Empfehlungen abgeben oder auch Entscheidungen treffen. Das heißt, das fachliche Niveau ist enorm angestiegen, weil die SALK gemeinsam mehr Know-how anbieten können als ein Standort alleine.
Mein Ziel nach 2019 ist, dass SALK-Spezialisten in Tamsweg Operationen anbieten sollen. So könnte man die Wartezeiten in den Standorten in Salzburg verkürzen, Tamsweg würde ausgelastet werden und die Patienten müssten nicht hin und her transportiert werden.
Ein erwähnenswerter Punkt noch, der mich besonders stolz macht: Ende Februar war ein Uni-Professor aus New York hier bei uns in Tamsweg, um sich die Hüftprotesen-Behandlungsmethoden anzuschauen. Dies zeigt: es gibt Bereiche, wo Tamsweg an vorderster internationaler Front mitmischt!"

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