"SALK sehen uns als Testgelände"

Der SPÖ-Landtagsabgeordnete Gerd Brand aus dem Lungau. Er ist zudem Bürgermeister der Gemeinde St. Margarethen.
  • Der SPÖ-Landtagsabgeordnete Gerd Brand aus dem Lungau. Er ist zudem Bürgermeister der Gemeinde St. Margarethen.
  • hochgeladen von Peter J. Wieland

TAMSWEG. Gerd Brand, Lungauer SPÖ-Chef und Landtagsabgeordneter, hat den Leserbrief zur Landesklinik Tamsweg von Christiane Doppler in Ausgabe 11/2016 des Bezirksblattes Lungau gelesen. Er sagt: „Dopplers Erfahrungen sind kein Einzelfall. Mir werden oft Dinge von unzufriedenen PatientInnen zugetragen, mit denen ich nicht einverstanden sein kann. Viele trauen sich nur mit vorgehaltener Hand darüber zu sprechen, weil sie Angst haben, es könnte in irgendeiner Form auf sie negativ zurückfallen.“

Brand schildert einen Fall

„So kenne ich einen Fall von einem älteren Lungauer Ehepaar, das alleine lebt und nicht mehr wirklich mobil ist. Die Frau wurde wegen einer Fraktur am Freitag in das Tamsweger Spital abends eingeliefert. Ein Bett stand nicht zur Verfügung, so musste sie trotz großer Schmerzen wieder nach Hause. Am Samstag wurde sie wegen der Schmerzen von der Rettung wieder eingeliefert und kurz darauf abermals heim geschickt. Erst nach Intervention des Hausarztes kam es dann am Sonntag zur stationären Aufnahme.“

"Das ist kein guter Service"

„Ein weiterer Fall, den ich aus erster Hand kenne, weil er in meiner Familie passiert ist: in der Tagesklinik musste montags auf eine Blutabnahme fünf Stunden lang gewartet werden – o.k., es handelte sich um eine kurzfristige Einweisung ohne Termin. Am Mittwoch sollte dann beim Patienten eine Gastroskopie durchgeführt werden. Der Termin war auf 9 Uhr angesetzt. Bereits um 7:30 Uhr musste der Mann im Krankenhaus sein. Kurz vor Mittag hieß es immer noch warten. Daraufhin habe ich persönlich in der Landesklinik Tamsweg nachgefragt: mir wurde gesagt, es ginge nicht anders, da zu wenige Ärzte zur Verfügung stünden. Zirka 15 Minuten nach meinem Anruf wurde die Behandlung dann endlich, mit gut drei Stunden Verspätung zum vorgesehenen Termin, durchgeführt. Ich sage: es kann nicht sein, dass Termine nicht eingehalten werden – das ist kein guter Service am Patienten, egal ob in meiner Familie oder in einer anderen!“
„Trotz allem zolle ich dem KlinikmitarbeiterInnen meine größte Hochachtung für ihre hervorragende Arbeit, ohne die noch gröbere Probleme auftreten würden. Für die von mir geschilderten Fälle – und es gäbe mehr, als nur diese zwei ausgewählten – sind nicht die MitarbeiterInnen bzw. die Klinikleitung in Tamsweg verantwortlich, sondern aus meiner Sicht Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl, der dies politisch verantworten muss, sowie die SALK-Führung mit Dozent Paul Sungler an der Spitze.“
Brand betont: „Bitte haltet der Landesklinik Tamsweg trotz dieser schwierigen Phase die Treue, denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesklinik Tamsweg haben unser Vertrauen verdient.“

"Tamsweg als Testgelände"

„Ich freue mich natürlich, dass die SALK 23 Millionen Euro in die Sanierung der Landesklinik Tamsweg investiert. Mich wundert aber, dass während der Bauarbeiten, die immerhin bis 2019 andauern, die Bettenanzahl auf 84 reduziert wird. Das Krankenhaus Tamweg wurde schon öfters umgebaut und saniert, ohne dass die Betten derart vermindert wurden. Dies geschah damals noch unter der Geschäftsführung vom Tamsweger Baumeister Lambert Krist und war von ihm so geplant, dass immer eine ausreichende Bettenanzahl zur Versorgung des Lungaus und der angrenzenden Steiermark sicher gestellt war. Es ist mir auch kein Fall bekannt, dass bereits mehr als ein Jahr vor Baubeginn (weil die Bauarbeiten haben bis auf die erfolgte Notsanierung aller Stockwerk noch nicht begonnen) die Betten reduziert wurden. Ich kann darin den Sinn nicht erkennen. Ich habe den Eindruck, die SALK sehen die Landesklinik Tamsweg als Testgelände – wie weit man die Gesundheitsversorgung reduzieren kann – bis Schlimmeres passiert.“

Lesen Sie dazu die Stellungnahme von LH-Stv. Christian Stöckl: Weiterlesen...

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