Ungenügend für Öffis und 380 kV-Leitung

Landeshauptmann-Stellvertreter David Brenner  lud zum Bürgergespräch nach Bischofshofen.
  • Landeshauptmann-Stellvertreter David Brenner lud zum Bürgergespräch nach Bischofshofen.
  • hochgeladen von Julia Hettegger

„Ein gerechtes Salzburg“ – unter diesem Motto stand das Bürgergespräch, zu welchem Landeshauptmann-Stellvertreter David Brenner kürzlich lud. Viele Pongauer folgten am Pfingstwochenende der Einladung nach Bischofshofen, wo sie ihrem Ärger zu gewissen Themen Luft machten oder Erkundigungen über bedeutende Sachverhalte beim Landeshauptmann-Stellvertreter einholten. Neben Anliegen zur Honoration der Freiwilligentätigkeit und Fragen rund um die Salzburg AG, in der Brenner im Aufsichtsrat sitzt, waren vor allem die Pongauer „Evergreens“ – öffentlicher Verkehr und 380 kV-Leitung – Thema. „Für einen Pongauer, der nach Salzburg in die Arbeit pendelt, hört der öffentliche Verkehr in Golling auf“, beschwerte sich beispielsweise ein Ennspongauer, dem oftmals nur das Auto als zu wählendes Verkehrsmittel bleibt.

Im Wettbewerb ziehen die Nebenstrecken den Kürzeren
Ein anderer betroffener Pongauer kritisiert, dass vor allem Arzttermine vormittags zu erledigen seien. Wenn er jedoch morgens mit dem Zug nach Bischofshofen fahre, müsse er sechs Stunden in der Stadt mit Schwung bleiben, ehe er eine Verbindung zurück in seine Heimatgemeinde Eben in Anspruch nehmen könne. Auch würden intakte Bushaltestellen nicht mehr angefahren, sodass der Fußweg für viele Senioren nahezu unmöglich sei. Ein Problem, das David Brenner, wie er sagt, gut und aus vielen Gesprächen kenne: „Ich hege große Sorge um die Liberalisierung des öffentlichen Verkehrs“, äußert der LHStv., der damit auf die private Westbahn anspielt, die auf der Strecke zwischen Salzburg und Wien ihren Betrieb aufnehmen will, „die privaten Anbieter befahren natürlich nur lukrative Strecken. Die ÖBB hingegen kann den Gewinn von gut befahrenen Strecken in Nebenstrecken investieren. Entsteht ein Wettbewerb zwischen beiden Anbietern, werden wiederum die Randgebiete, wie das Gasteinertal oder der Ennspongau, darunter leiden“, prophezeit Brenner. Auch NAbg. Rosa Lohfeyer und Bischofshofens Vizebürgermeis-ter Hansjörg Obinger beteuern, sich für das Problem „öffentlicher Verkehr“ im Pongau einzusetzen: „Erst kürzlich sind wir diesbezüglich mit Bundesministerin Doris Bures' Referenten für Schiene, Nahverkehr und Seilbahnen, Franz Hammerschmid, in Verbindung getreten, um dem Klagen der Pongauer im Bundesminis-terium Gehör zu verschaffen. Es müssen hier dringend innovative Möglichkeiten überlegt und diese eng mit den betroffenen Bürgern erarbeitet werden“, so Lohfeyer und Obinger. Abrufbare Kleinbusse als Taxidienst könne man sich zum Beispiel vorstellen.

380 kV-Leitung – das Land soll hinter den Bürgern stehen
Auch das Thema 380-kV-Leitung kennt in Bischofshofen kein Abklingen. Die Bürger fordern die Unterstützung der Landesregierung ein. „Mensch vor Natur fehlt bei der Trassenführung als Devise“, bedauert ein aufgebrachter Bischofshofener. Vizebürgermeis-ter Obinger äußert sich ebenso verzagt: „Der Verbund schafft die Tatsachen. Es muss die Möglichkeit geben eigene Gutachten zu erstellen und die vorgelegten Trassen auf ihre Sinnhaftigkeit überprüfen zu lassen.“ David Brenner pflichtet dem bei: „Die Planung ist unbefriedigend verlaufen. Aktuell klagt die Regierung. 2009 wurde ein Landes-
elektrizitätsgesetz beschlossen, um den Mindestabstand zu Grundstücken zu sichern. Die Austrian Power Grid sieht dieses Gesetz aber nicht als bindend für ihre Trassenführung, da die Leitungen bundes-, nicht nur salzburgweit gebaut werden“, weiß Brenner, dass es nun vorrangig um das Wirksammachen dieses Landesgesetzes geht. Auch die Themen stabile Finanzen und Freiwilligkeit wurden diskutiert.

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