„Wir kämpfen um jeden Kommandanten“

Adolf Binder spricht Tacheles: um die Freiwilligkeit war es schon deutlich besser bestellt. | Foto: Archiv
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BEZIRK. „Das ist kein neues Problem, es geht schon seit einigen Jahren so“, weiß Bezirksfeuerwehrkommandant Adolf Binder. „Bei den letzten Nachbestellungen gab es immer nur einen Kandidaten. Oft benötigt es drei bis vier Sitzungen gemeinsam mit der Gemeinde, um einen FF-Chef zu finden.“

Viele Baustellen

Für Binder hat diese Abwesenheit der Führungskräfte viele Gründe: „Der Kommandant trägt sehr viel Verantwortung, kaum jemand mag sich diese Last aufbürden. Auch die Amtsperioden wurden weitaus kürzer. Nach zehn Jahren haben viele Kommandanten dann genug und legen ihr Amt zurück.“ So kommt es, dass Chefposten oft in sehr jungen Jahren ausgeübt werden. „Früher war ein Kommandant 40 oder 50 Jahre. Jetzt leiten bereits 20- oder 22-Jährige eine Feuerwehr – da fehlt ganz einfach noch die Erfahrung“, so Binder.

Immer weniger Personal

Aber auch die Freiwilligkeit allgemein lässt laut Binder zu wünschen übrig: „Die gesamte Feuerwehr hat nicht mehr diese Personalressourcen wie in früheren Jahren.“ Die Zahlen im Nachwuchsbereich stimmen, doch auch hier zeigt sich ein getrübtes Bild. „Wir nehmen Jugendliche bereits mit zehn Jahren auf. Mit diesen muss man sich dann sechs Jahre lang beschäftigen. Mit 16 dürfen sie in den Aktivstand übertreten – das ist jedoch nur bei einem geringen Prozentsatz der Fall.“

Breites Aufgabengebiet

Neben der Verantwortung hat ein Kommandant auch immer mehr Aufgaben zu bewältigen. „Wir machen zu viele Arbeiten, die mit unserer eigentlichen Aufgabe nichts zu tun haben“, spricht Binder die Feuerwehrfeste an. „Registrierkasse und Anzeigen führen dazu, dass einige Kommandanten keine Feste mehr veranstalten wollen. Die Einnahmen bei diesen Aktivitäten werden ja nicht verschustert, sondern fließen in die Beschaffung. Dafür sollten eigentlich die Gemeinden aufkommen.“

Finanzielle Entschädigung

Um das Problem der Führungskräfte zu beheben, wünscht sich Binder ein Umdenken seitens der Politik: „Leute, die Verantwortung tragen, sollten auch finanziell entschädigt werden, vielleicht würde das helfen. Denn wenn es im Ort keine Feuerwehr mehr gibt, dann gibt es bald gar nichts mehr.“

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