Mit Johannisbeersaft und Salzbrezerl 218 Kilometer durchs Burgenland...

die Freude ist groß, die Trophäe hart verdient und richtig cool!
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  • die Freude ist groß, die Trophäe hart verdient und richtig cool!
  • hochgeladen von Sabrina Radowan

ROHRBACH/KITTSEE/KALCH. Es wurde wieder ein heißes Wochenende prognostiziert und trotzdem war mein Mann, Bertl Radowan, mehr motiviert als je zuvor. Nachdem er im Vorjahr nach 108km in Steinberg-Dörfl aufgeben musste, hat er sich diesmal Großes vorgenommen. Er wollte jedenfalls weiter kommen als letztes Jahr, im Hinterkopf aber immer der Gedanke, das scheinbar Unmögliche zu schaffen, nämlich bis nach Kalch zu laufen...

Am Samstag, 27. August 2016, startete um 6 Uhr morgens das "Race across Burgenland", die härteste Laufveranstaltung Österreichs, bei dem das Burgenland nonstop von der nördlichsten Gemeinde Kittsee bis zum südlichsten Ort Kalch durchlaufen wird. Die Athleten legen dabei 218 km zurück, zumindest jene, die es bis ins Ziel schaffen, denn das ist eine wahnsinnig große Herausforderung, bei der jeder an seine Grenzen stößt. Gesamt 16 Läufer, 14 Männer und 2 Frauen, haben sich dieser Herausforderung gestellt. Alles erfahrene Ultraläufer, bis auf meinen Mann Bertl, der zwar schon einige Marathons bestritten hat und auch schon 2x um den Neusiedlersee gelaufen ist (120km, 24h-Burgenland Extremtour), trotz allem schon eher ein Neuling auf dem Gebiet "Ultralauf" ist. Und bestimmt greifen sich viele Profiläufer auf den Kopf, wenn sie sehen, was er während des Laufs so zu sich nimmt, denn am liebsten sind ihm Johannisbeersaft und Salzbrezerl. "Ich halte nichts von diesen künstlichen Kraftgels oder -getränken, davon ruiniere ich mir den Magen. Ich esse lieber das, was mir schmeckt und worauf ich gerade Lust habe", hat er mir bereits Tage vorm Lauf erzählt.

Was man mit viel Willensstärke schaffen kann

Auch in diesem Jahr ist Bertl wieder für die Kinder vom Sterntalerhof, eine Herberge für Familien mit schwer-, chronisch und sterbenskranken Kindern im Südburgenland, an den Start gegangen. Acht Sponsoren haben sich dazu bereit erklärt, pro gelaufenen Kilometer jeweils € 5,- an den Sterntalerhof zu spenden: Fassadenprofi Stangl (Pöttsching), Transportunternehmen Rudolf Berger (Rohrbach), Malerei Ochs (Marz), Biribauer GmbH (Marz), Ernst Hosiner GmbH (Pöttelsdorf), Toyota Stifter (Marz), Holzbau & Zimmerei Gollubits (Eisenstadt), Polleres Gruppe (Rohrbach)

Und genau das war natürlich Motivation genug, um weiter zu machen, als es ihm schon lange nicht mehr gut ging, denn mit jedem Kilometer konnte er Gutes tun und jenen helfen, die Hilfe wirklich nötig haben. "Diesen Gedanken hatte ich immer im Hinterkopf, aber auch, dass Otto Peischl, einer der Veranstalter, zu mir beim Start in Kittsee gesagt hat, dass er auf mich im Ziel warten wird, egal wie lange ich brauche." Und Otto hat sein Wort gehalten. Nach unfassbarer Tortur durchs Burgenland, bei großer Hitze, glühendem Asphalt, schmerzendem Körper, extremer Abgeschlagenheit und Müdigkeit und unfassbarer Anstrengung hat er es tatsächlich geschafft: am Sonntag, 28. August 2016, um 22.17 Uhr ist Bertl Radowan nach 40 Stunden 17 Minuten und 218 Kilometern im Ziel angekommen, wie versprochen empfangen von den Veranstaltern Otto Peischl und Daniel Strobl sowie weiteren Helfern und Betreuern, die ihn so laut angefeuert und sich so für ihn gefreut haben, dass ich echt Gänsehaut bekam und die ein- oder andere Träne vergoss. ;)

Die Veranstalter haben auf ihrem Facebook-Profil geschrieben: "Sieger ist der, der sich selbst herausfordert und dann auch sein Ziel erreicht. Genau dafür veranstalten wir auch diesen Bewerb - um jedem die Chance zu geben, sein Ziel zu erreichen, egal in welcher Zeit. Und alle, die den Bewerb nicht beenden konnten, werden das nächste mal umso stärker zurückkommen!" Besser kann man diesen Lauf wohl nicht beschreiben!

€ 9.000,- für die Kinder vom Sterntalerhof

Es war eine tolle Erfahrung, bei der ich als seine Frau und Betreuerin (gemeinsam abwechselnd mit Bertls Bruder Michael, unserer Freundin Connie Fass, seinem Vater Bert senior und seinem Onkel Ernst) auch manchmal an meine Grenzen gestoßen bin, denn in vielen Situationen hätte ich am liebsten gesagt, dass er einfach aufhören soll, weil ich sah, dass es ihm nicht mehr gut ging, aber ich wusste, dass er genau das nicht von mir erwartet, also habe ich versucht, alles dafür zu tun, damit er weiter machen kann und sein Ziel erreicht. Die letzten 17 Kilometer habe ich ihn begleitet und bin mit ihm gelaufen/gegangen und ich hoffe, dass ich ihm damit auch zeigen konnte, wie ernst es mir war, als ich ihm 2011 am Strand von Koh Samui versprochen habe: "In guten wie in schlechten Zeiten..."

Für den Sterntalerhof sind unglaubliche € 8.720,- zusammengekommen. Mein Chef und Geschäftsführer der Bezirksblätter, Christoph Hausegger, hat als Anerkennung nochmals € 1,- für jeden Kilometer draufgelegt, also € 218,- und eine anonyme Spenderin hat dann mit € 62,- die € 9.000,- voll gemacht. Wir freuen uns riesig über diese tolle Spendensumme.

DANKE nochmals an das großartige Organisationsteam - ihr seid echt die Besten, gleich nach meinem Mann ;) , der wieder mal bewiesen hat, dass man mit mentaler Stärke so ziemlich alles erreichen kann! Ich kenne niemanden, der so kopf- und willensstark ist und ich bin soooo stolz auf ihn! Er ist mein Hero, jetzt und für alle Zeit...

Hier geht's zum Bericht von der Scheckübergabe an den Sterntalerhof...

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