Der Melker Pflicht, das Andenken zu wahren
KZ-Überlebende und Schüler warnen auf der KZ-Gedenkstätte Melk vor dem Vergessen und mahnen Internationale Solidarität ein.
MELK. 71 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde kürzlich in der KZ-Gedenkstätte Melk den Opfern des NS-Regimes gedacht. Mit dabei waren auch mehrere Überlebende des hiesigen KZ-Außenlagers.
KZ-Überlebender kehrte nach Melk zurück
Darunter der Pole Stanislaw Zalewski und der aus Israel angereiste gebürtige Wiener Paul Spielmann, der im zarten Alter von 13 Jahren Häftling in Melk war und zum ersten Mal seit Kriegsende hierher zurück kam. "Als ich hier ankam, war ich schon froh, dass es hier keine Gaskammer gab und keine Selektionen wie von Mengele in Auschwitz", erzählte Spielmann in seiner berührenden Rede von der "glücklichen Kindheit" in Wien bis er 1942 ins Ghetto Theresienstadt, später nach Auschwitz-Birkenau und schließlich Mauthausen und Melk deportiert wurde.
Schüler mahnen zu Solidarität
Die Schüler des Gymnasiums sorgten traditionell für die thematische Gestaltung der Gedenkfeier, die heuer unter dem Schwerpunkt "Internationale Solidarität" stand. Neben musikalischen Beiträgen - darunter "Sag mir wo die Blumen sind" und "Fix you" von Coldplay - standen kritische und sehr politische Texte im Zentrum. Ausgehend von Zitaten von Papst Franziskus riefen die Schüler in Erinnerung, dass Wasserknappheit, schlechte Nahrungsmittelverteilung und Umweltsünden für die Kriege der Zukunft verantwortlich sein könnten. In diesem Zusammenhang forderten sie unter anderem den respektvolleren Umgang mit Minderheiten, das Verhinden von Wasserprivatisierungen und ganz generell mehr Respekt im Umgang mit unserem Planeten ein.
Gedenken steht im Lehrplan
Der stv. Landtagspräsident und Bürgermeister von Texing, Gerhard Karner, stellte im Zusammenhang mit den NS-Verbrechen klar: "Auch die nächste Generation muss es erfahren", und bedankte sich bei den Schülern und den Zeitzeugen. Der Obmann des Melker Gedenkvereins "MERKwürdig", Alexander Hauer, dankte den Schülern des Stiftsgymnasiums für ihr Engagemnt und betonte: "Schön, dass das hier in Melk über einen Gedenktag hinaus geht sondern das Gedenken längst Teil des Lehrplans ist."
Stanislaw Zalewski, KZ-Überlebender: "Wenn diese Mauern sprechen könnten, würden wir sie weinen hören."
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