Flüchtlinge helfen ehrenamtlich dem Kartäuser-Museum Aggsbach
AGGSBACH-DORF. Das Kartäuser-Museum Aggsbach-Dorf (Süd-Wachau) wurde Ende März Opfer eines massiven baulichen Schadens, weil Wasser aus einem Pfarrhofraum in die Gewölbe und Mauern der beiden darunter liegenden Museumsräume eindrang. Vor Beginn der dringenden Trockenlegungsmaßnahmen war die Umsiedelung der Ausstellungsobjekte in einen 3. Raum durchzuführen. Doch woher sollten die Helfer genommen werden?
Melker Flüchtlinge helfen
Hier fand nun eine wohl einzigartige Zusammenarbeit auf ehrenamtlicher Basis statt. Der Obmann des Vereins der Freunde der Kartause Aggsbach, der auch das Museum betreibt, Karl Thir, hält seit Ende Jänner ehrenamtlich einen Deutschkurs für eine Gruppe von zwölf Flüchtlingen im Flüchtlingscontainerdorf, das die Caritas St. Pölten auf dem vom Stift Melk gratis zur Verfügung gestellten Grundstück hinter dem Stiftspark errichtet hat. Fünf der Männer erklärten sich zur Hilfe bei den Umsiedlungsarbeiten bereit – natürlich nach Rücksprache mit der Caritas-Heimleitung und entsprechender Unfallversicherung.
So wurden an den Nachmittagen des 2., 3. und 4. Mai der 3. Ausstellungsraum des Museums zunächst gereinigt und adaptiert, dann die Wandtafeln mit den Bildern und die zahlreichen Ausstellungsobjekte aus den sanierungsbedürftigen Räumen abgebaut und im neuen Raum wieder aufgestellt. Dass hier Muslime – Mohammad, Mohammed, Jalal, Tarek und Waël -, für ein „christliches Museum“ mit Respekt und großem Einsatz tätig waren, sei hier besonders hervorgehoben. Freunde helfen Freunden, Ehrenamt hilft Ehrenamt – so kann Integration gelingen!
Aber auch einem Helfer aus der Pfarre Aggsbach Dorf sei besonders gedankt. Weil der neue Museumsraum nur über eine alte Steintreppe betreten werden kann, hat Herr Karl Zeilinger gratis 2 Geländer-Handläufe hergestellt und montiert.
All diese ehrenamtlichen Arbeiten sind für den kleinen Verein, der die Museumsneugestaltung in den kommenden Monaten finanzieren muss, eine große Hilfe!
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