Flüchtlinge im Bezirk Melk: Skepsis wird größer

Eine sechsköpfige Familie wohnt im Haus von Herbert Gansch in Kilb: "Die Bevölkerung geht positiv auf sie zu."
  • Eine sechsköpfige Familie wohnt im Haus von Herbert Gansch in Kilb: "Die Bevölkerung geht positiv auf sie zu."
  • hochgeladen von Daniel Butter

BEZIRK. Die Stimmung im Mostviertel zur Flüchtlingskrise ist angespannt. Im Auftrag der BEZIRKSBLÄTTER hat das Institut Aconsult 604 Niederösterreicher zu ihrer Meinung befragt.

Ergebnisse sind eindeutig

75 Prozent der Mostviertler sind etwa für die Wiedereinführung von Grenzkontrollen, ebenso viele fordern die strikte Einhaltung der Obergrenze. 71 Prozent glauben, dass die Mostviertler Gemeinden bei der Unterbringung an ihren Belastungsgrenzen angelangt sind. Die fremde Kultur der Zuwanderer beunruhigt zwei Drittel der Befragten, nur 39 Prozent sehen keine Probleme und sagen: Wir schaffen das (siehe Grafik unten)!

Die BEZIRKSBLÄTTER haben nun recherchiert, wie die Lage im Bezirk Melk aussieht. Wie viele leben in welcher Gemeinde, wie sind sie untergebracht und wer sind die Flüchtlinge?

Großquartier geschlossen

Im einzigen Großquartier im Bezirk, im Transitquartier in Bischofstetten mit bis zu 130 Menschen pro Tag, wurden vor Kurzem die Betten geräumt – kein Bedarf mehr. "Für rund die Hälfte der Gemeindebevölkerung ein Trauerspiel der Regierung, für die andere Hälfte ein großes Aufatmen, dass es dort keine Flüchtlinge mehr gibt", verrät Sarah K. (Name auf Wunsch von der Redaktion geändert), eine ehemalige Helferin im Durchzugsquartier.

So ähnlich ergeht es den Helfern in Pöggstall. "Seit einigen Monaten sind 16 Flüchtlinge bei uns untergebracht. Es funktioniert von der Betreuung bis zum Verständnis der Bevölkerung eigentlich alles reibungslos", verrät Mario Kaltenegger vom Roten Kreuz in Pöggstall. Einzig die Vorkommnisse in Köln dämpften die Stimmung im Waldviertel ein wenig. Doch dies ist, dank des Engagement der jungen Asylwerber, wieder vergessen.

Willkommen in Kilb

Skepsis herrschte einst in Kilb, als der Verein "Willkommen in Kilb" einige Asylwerber in privaten Haushalten aufnahm. "Die Familien zeigten von Anfang an Bereitschaft, sich in Kilb zu integrieren", sagt Herbert Gansch, der eine sechsköpfige Familie bei sich aufgenommen hat. Eine Infoveranstaltung ließ schlussendlich die letzten Kritiker verstummen. "Hier sind alle freundlich zu uns", ist Vater Loay Alian dankbar.

Flüchtlinge im Bezirk: Gemeindezahlen

Artstetten 4
Bergland 38
Bischofstetten 18
Dunkelsteinerwald 9
Emmersdorf 4
Erlauf 10
Golling 1
Hofamt Priel 1
Kilb 25
Klein-Pöchlarn 4
Leiben 2
Loosdorf 14
Mank 22
Marbach 21
Maria Taferl 10
Melk 113
Münich.-Laimbach 9
Neumarkt 3
Persenbeug 5
Petzenkirchen 13
Pöchlarn 40
Pöggstall 50
Ruprechtshofen 4
St. Martin 9
Texingtal 33
Ybbs 113
Keine Flüchtlinge haben Dorfstetten, Hürm, Kirnberg, Krummnußbaum, Nöchling, Raxendorf, Schollach, St. Leonhard, St. Oswald, Schönbühel, Weiten, Yspertal und Zelking-Matzleinsdorf.

Eine Karte mit allen Flüchtlingszahlen aus Niederösterreich finden Sie HIER.

Im Auftrag der Bezirksblätter hat das Institut Akonsult 604 Niederösterreicher zu ihrer Meinung befragt. Das sind die Ergebnisse. Wählen Sie im Drop-Down-Feld Ihre Region aus.

Quelle: Bezirksblätter Umfrage durchgeführt von Akonsult KG
Stichprobe: n = 604 repräsentative telefonische Befragungen (CATI), niederösterreichische Wohnbevölkerung ab 16 Jahren. Die befragten Personen entsprechen in ihrer Zusammensetzung der niederösterreichischen Bevölkerung.
Zeitraum: 26. Jänner bis 1. Februar 2016

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